Bundestagswahl 2025 Wem nützt ein Kanzler Merz in Baden-Württemberg?
Egal, wie die Koalitionsbildung im Bund am Ende ausgeht. Die Machtverschiebung im Bund macht das Regieren im Land nicht einfacher.
Egal, wie die Koalitionsbildung im Bund am Ende ausgeht. Die Machtverschiebung im Bund macht das Regieren im Land nicht einfacher.
Der Wahlsieg der CDU kann niemanden überraschen. Seit Monaten zeigen die Umfragen klar an, dass die Christdemokraten die Wahl gewinnen würden. Im Land ist seit Monaten spürbar, dass die CDU Morgenluft wittert. Das Murren über den anderen Koalitionspartner wird immer hörbarer.
Dabei bemühen sich Grüne wie CDU im Land nach wie vor, dass Konflikte nicht nach außen dringen, sondern hinter den Kulissen abgewickelt werden. Sowohl Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als auch CDU-Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel setzten sich in der Vergangenheit gern demonstrativ von der Ampel ab. Beiden Seiten ist daran gelegen, dass die Koalition bis zur Landtagswahl im Frühjahr 2026 durchhält. Die Lage im Bund ist kompliziert genug und die Herausforderungen groß.
Die werden angesichts der Machtverhältnisse, die sich mit der starken AfD abzeichnen, nicht weniger. So paradox es klingt: für den designierten grünen Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Cem Özdemir, wäre es womöglich hilfreicher, wenn seine Partei nicht an einer Bundesregierung mit der CDU beteiligt wäre. Er hätte die Beinfreiheit, sich noch deutlicher von der Politik im Bund abzusetzen.
Für Manuel Hagel wird entscheidend sein, dass Friedrich Merz schnell wichtige Weichenstellungen vornimmt. Als Bundeskanzler muss er seine Versprechen zur Migration einlösen. Deutschland für die neue weltweite Sicherheitslage aufstellen. Ob und wie geschmeidig ihm das gelingt, wird auch ausmachen, wie stark Baden-Württembergs CDU in einem Jahr dasteht.
In jedem Fall machen die veränderten Machtverhältnisse im Bund das von den Beteiligten so geliebte geräuschlose Regieren in Baden-Württemberg nicht einfacher.