Der "Wahl-O-Mat" bietet in den kommenden Wochen wieder Hilfe bei der Entscheidung bei der Bundestagswahl. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihr populäres Internet-Tool in Berlin offiziell freigeschaltet.

Berlin - Der „Wahl-O-Mat“ bietet in den kommenden Wochen wieder Hilfe bei der Wahlentscheidung. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat ihr populäres Internet-Tool am Donnerstag in Berlin offiziell freigeschaltet.

 

Bis zur Bundestagswahl am 22. September können die User unter www.wahl-o-mat.de bei 38 politischen Thesen entscheiden, ob sie den jeweiligen Aussagen zustimmen oder nicht. Anschließend erhalten sie dann eine Auswertung, welchen Parteien sie inhaltlich besonders nahe stehen.

Die Thesen hatten 25 Jungwähler aus allen Teilen Deutschlands gemeinsam mit einer Gruppe von Wissenschaftlern erarbeitet und den einzelnen Parteien vorgelegt. Abgesehen von der Partei „Die Rechte“ hatten alle zur Bundestagswahl zugelassenen Parteien geantwortet. Mit diesen Antworten wurde dann der „Wahl-O-Mat“ gefüttert. Es gebe kein vergleichbares Instrument, das von allen Parteien autorisiert worden sei, betonte bpb-Präsident Thomas Krüger. Auch die Behauptung, die Parteien seien nicht voneinander unterscheidbar, „wird durch den Wahl-O-Mat systematisch Lügen gestraft“.

Alternativ dazu haben Wissenschaftler der Universität Konstanz ein „ParteieNavi“ entwickelt. Unter www.parteiennavi.de wird ebenfalls seit Donnerstag anhand einer Liste von 30 politischen Kernfragen ein Profil des Nutzers erstellen und mit den Positionen der Parteien abgegleichen.

Im Gegensatz zum neuen Tool aus Koblenz gibt es den „Wahl-O-Mat“ der Bundeszentrale schon seit 2002. Seit damals wurde dieses Instrument im Vorfeld von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen den Angaben zufolge rund 25 Millionen Mal genutzt. Der „Wahl-O-Mat“ für die Bundestagswahl 2013 wurde zum Startschuss in Berlin zunächst einmal von Spitzenvertretern der großen Parteien ausprobiert.

Am besten schnitt dabei der stellvertretende Linken-Vorsitzende Jan van Aken ab, der eine 100-prozentige Übereinstimmung mit seiner Partei erzielte. Aber auch Hermann Gröhe (CDU), Dorothee Bär (CSU), Andrea Nahles (SPD), Jörg Paschedag (FDP) und Steffi Lemke (Grüne) kamen auf Werte weit über 90 Prozent und waren anschließend entsprechend erleichtert.

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„Bei ein, zwei Fragen war ich mir nicht so sicher“, räumte SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles ein. Und ihr CDU-Pendant Hermann Gröhe erklärte die Abweichung von der 100-Prozent-Marke damit, dass er gegen eine Pkw-Maut gestimmt habe. Weil das Thema zwischen den Schwesterparteien umstritten ist, lautet die gemeinsame CDU/CSU-Antwort beim „Wahl-O-Mat“ jedoch „neutral“.