Die Grünen haben zwar auch im Kreis Göppingen Verluste hinnehmen müssen, trotzdem ist ihr Kandidat zufrieden. Denn sein persönliches Ergebnis bleibt kaum hinter dem seines Vorgängers vor vier Jahren zurück.

Kreis Göppingen - Er ist als Quereinsteiger in den Göppinger Bundestagswahlkampf geschneit – und hat offenbar noch nicht genug von der Politik. Der grüne Wirtschaftsexperte Dennis De will sich auch künftig in Göppingen engagieren.
Herr De, Sie haben als Polit-Neuling auf Anhieb 10,7 Prozent der Stimmen eingefahren. Vor vier Jahren erreichten der grüne Direktkandidat im Kreis nur 0,3 Prozentpunkte mehr. Dafür hat Ihre Partei insgesamt verloren. Wie geht es Ihnen mit dem Ergebnis?
So hart und schräg das klingen mag: Ich bin vor allem stolz auf unsere kleine Truppe hier in Göppingen. Im Land und im Bund haben die Grünen deutlich verloren, aber im CDU-geprägten Kreis Göppingen waren die Verluste bei den Erststimmen deutlich geringer. Damit kann ich gut leben. Ich denke, wir haben uns hier ordentlich behauptet.Natürlich tut es mir aber leid, wie es insgesamt gelaufen ist.
Sie sind ein Quereinsteiger. Hängen Sie die Politik nun wieder an den Nagel und konzentrieren sich auf Ihre Lehrtätigkeit an der Wirtschaftshochschule in Reutlingen?
Nein, nur weil etwas nicht auf Anhieb klappt, muss man ja nicht gleich aufgeben. Mit der Einstellung wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Ganz im Gegenteil, gerade in der Politik sind Ausdauer und Beharrlichkeit besonders gefragt: Denken Sie nur daran, wie lange wir Grünen schon biologische Landwirtschaft propagieren, und nun ist das Mainstream, und die Produkte sind sogar bei Discountern erhältlich. Oder wie lange wir Grünen uns der Atomenergie gegen alle Widerstände widersetzt haben, und nun behauptet sogar die CDU, eine Energiewende zu wollen. Das Traurige ist, dass wir die Früchte dieser Beharrlichkeit nicht immer ernten können.
Haben Sie schon konkrete Pläne, wie es für Sie weitergehen könnte?
Nein, für konkrete Pläne ist es zu früh. Allerdings könnte ich mir vorstellen, die Landesregierung mit meiner Erfahrung und meinem Knowhow im Bereich der Mittelstandspolitik zu unterstützen, sollte es erforderlich sein. Schließlich ist der Mittelstand das Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft.
Werden Sie bei den Göppinger Grünen künftig noch eine Rolle spielen? Schließlich leben Sie ja eigentlich in Kusterdingen im Kreis Tübingen?
Sprechen wir lieber von den Grünen im ganzen Landkreis. Dazu zählen auch Ebersbach, Süßen oder das Helfensteinerland. Die möchte ich selbstverständlich weiter unterstützen. Wie das konkret aussehen kann und wird, müssen wir sehen.