In den kleineren ländlichen Gemeinden im Kreis Ludwigsburg haben mehr Wahlberechtigte sich für CDU, FDP und AfD entschieden, während Parteien aus dem eher linken Spektrum in größeren Städten bessere Chancen hatten. Doch es gibt Ausnahmen.
Eines vorweg: Der Unterschied beim Wahlverhalten zwischen den Bewohnern kleinerer Kommunen bis 6000 Einwohner und den größeren bis 20 000 Einwohner fällt kaum ins Gewicht. Vergleicht man die Wahlergebnisse jedoch mit denen der größeren Städte im Landkreis, so fällt auf, dass die CDU dort eher schlechter abschneidet, während dort Parteien wie SPD, Grüne oder Linke bessere Chancen haben als auf dem Land.
Alles in allem bewegen sich in den sieben Städten über 20 000 Einwohner – Bietigheim-Bissingen, Ditzingen, Korntal-Münchingen, Kornwestheim, Ludwigsburg, Remseck und Vaihingen/Enz – die Wahlergebnisse grob in den Bereichen wie im gesamten Land Baden-Württemberg mit Abweichungen von unter einem Prozent. Anders jedoch bei der AfD: Sie lag in den genannten Städten 2,49 Prozent unter dem Landesdurchschnitt und erreichte im Mittel lediglich 17,3 Prozent. Einen Ausreißer gab es allerdings: In Bietigheim-Bissingen kam die Partei auf 20,3 Prozent.
Zwei größere Städte mit eher konservativen Wählern
Auffallend sind auch zwei weitere Städte: Korntal-Münchingen und Remseck. In Korntal-Münchingen, das je nach Datenquelle knapp unter oder knapp über 20 000 Einwohner hat, kam die CDU auf 35,5 Prozent und lag damit klar über dem Landesschnitt von 31,6 Prozent. Möglicherweise spielt hier die Evangelische Brüdergemeinde in Korntal eine Rolle. Zum Vergleich: In Ludwigsburg kam die CDU nur auf 27,8, in Kornwestheim auf 29,1 Prozent.
Remseck zeigt vom Wahlverhalten seiner Bürger her Ähnlichkeiten mit dem ländlichen Raum. Die CDU schnitt dort mit 32,7 Prozent relativ gut ab, auch die FDP hat mit 7 Prozent den höchsten Wert bei den größeren Städten erreicht, die Grünen mit 12,8 Prozent dagegen den niedrigsten. Hält man sich vor Augen, dass Remseck zwar die drittgrößte Stadt im Kreis ist, aber aus den eher dörflichen Ortsteilen Hochberg, Hochdorf, Aldingen, Neckarrems, Neckargröningen und einem Teil von Pattonville besteht, ist das Ergebnis nicht so überraschend.
Das sind die eher „Linken“ unter den kleineren Kommunen
Ein genauerer Blick lohnt auch auf drei der Kommunen mit weniger als 6000 Einwohnern. Denn sie wiederum zeigen zumindest in Teilen eher „städtische“ Ergebnisse. So hat die CDU in Walheim mit 30,8 Prozent den geringsten Anteil der in den kleineren Kommunen vergebenen Wählerstimmen eingesammelt und liegt sogar unter dem Durchschnitt in Baden-Württemberg. Die Grünen hingegen liegen mit 14,3 Prozent darüber. Recht gut haben sich dort auch die Linken geschlagen. Die erzielten 5,9 Prozent werden nur von den 6,1 Prozent in Freudental getoppt. In Affalterbach, Erligheim, Erdmannhausen, Gemmrigheim, Hessigheim, Löchgau, Mundelsheim, Oberriexingen und Sersheim liegt die Partei darunter.
In Walheim hat auch das BSW am besten abgeschnitten. In Freudental wiederum fällt auf, dass dort die SPD mit 16 Prozent im Vergleich die meisten Stimmen geholt hat und über dem Landesschnitt (14,2) liegt, ähnlich gut hat die Partei mit 15,8 Prozent nur in Erdmannhausen gepunktet. In Erdmannhausen hat auch die AfD im Vergleich die wenigsten Wählerstimmen (17,5) bekommen, in Freudental nur wenig mehr (17,7).