Gemischte Gefühle bei den SPD-Kandidaten in Stuttgart: Angesichts des klaren CDU-Wahlsiegs können die Stuttgarter Sozialdemokraten nur über den FDP-Flop richtig jubeln. Eine große Koalition sehen sie skeptisch.

Wir gewinnen und die FDP  fliegt raus“ prophezeite der SPD-Wahlkampfmanager Daniel Campolieti kurz vor 18 Uhr.   Der Genosse hatte recht –   allerdings nur mit der Aussage über die politische Konkurrenz. Als die Freidemokraten bei der ersten Wahlprognose deutlich unter der Fünfprozenthürde lagen, brandete im mit zwei roten Luftballons dezent geschmückten Restaurant El Greco großer Jubel auf. Dass die FDP rausgeflogen sei, fand Marc Faber, SPD-Mitglied im Osten, gut. Brüderle und Co. hätten doch bloß ihre Klientel bedient, meinte  der früher Vaihinger SPD-Bezirksbeirat Fritz Ressel. Merkel dürfe aber keine absolute Mehrheit kriegen. 

 

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„Wir haben bei den Zweitstimmen zugelegt und die Grünen in Stuttgart überholt“, erklärte Ute Vogt, Direktkandidatin im Wahlkreis I. Leider seien die früheren FDP-Wähler offensichtlich fast alle zur CDU gegangen.Mit viel Applaus begrüßten die Genossen Nicolas Schäfstoß. Der 31-Jährige hat auf Anhieb gut 26 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis II geholt. „Ich habe neun Monate gekämpft, ohne mich zu verbiegen“, sagte Schäfstoß. Sein Ergebnis zeige, „dass es bei der SPD aufwärts gehen kann“. Der Kreisvorsitzende Dejan Perc freute sich darüber. Schäfstoß habe mit viel Engagement ein für die Stuttgarter SPD landesweit bedeutsames Ergebnis erreicht.