Bundestagswahl: Warum wir wählen gehen sollten Wählen ist so einfach
Die Wahlbeteiligung ist mehr als nur eine statistische Kennziffer. Wenn sie schrumpft, dann schwindet die Legitimation von Regierungen, Parlamenten, Magistraten, Gemeinderäten und Bürgermeistern. Auch wer nicht wählt, trägt Verantwortung: etwa dafür, dass dann Leute das Sagen haben, die sich eventuell noch nicht einmal auf eine Mehrheit berufen können – Leute, auf deren politische Agenda Nichtwähler keinen Einfluss haben. Wer sich der Wahl entzieht, darf sich nicht beschweren, wenn über seinen Kopf hinweg regiert wird. Demokratie lebt vom Mitmachen. Das ist keine Zumutung, sondern ein Privileg – was vor allem jene zu schätzen wissen, denen es versagt bleibt.
Wer zuhause bleibt, hat die Demokratie nicht verdient
Dabei ist Wählen ist so einfach: Es genügt, am 24. September einen kleinen Spaziergang zu unternehmen und dann zwei Kreuze zu malen. Wem der Ausflug ins Wahllokal noch zuwider ist, der kann sich den Stimmzettel auch nach Hause schicken lassen und sein Votum bequem per Briefwahl abgeben. Und wer vorher keine Lust hat, zur Orientierung hunderte von Seiten in den Wahlprogrammen der Parteien durchzublättern, sich auf Marktplätzen die Beine in den Bauch zu stehen oder Talkshows zu schauen, kann sich durch den lebenspraktisch orientierten Fragekatalog eines Wahl-o-maten klicken, um zu einem Entschluss zu kommen.
An Alternativen mangelt es nicht: 48 Parteien stehen diesmal auf dem Stimmzettel. Darunter gibt es neben den einschlägig bekannten auch welche für Tierschützer und für Christen, gleich drei für Kommunisten und zwei für Rechtsradikale, eine für Humanisten, eine ausdrücklich für Vernünftige, eine für Veganer und sogar eine für Hip-Hopper. Wer da zuhause bleibt, hat die Demokratie nicht verdient.
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