Extreme Hitze, Trockenheit oder schlechte Luft – der Klimawandel wirkt sich auch auf die Gesundheit der Menschen aus. Mit welchen Maßnahmen das Esslinger Gesundheitsamt helfen kann, wird bei einem bundesweiten Aktionstag in den Mittelpunkt gerückt.
Welche zentrale Rolle die Gesundheitsämter beim Schutz der Bevölkerung haben, wurde nicht zuletzt in der Coronapandemie deutlich. Ob Inzidenzwerte, Quarantäne oder Kontaktnachverfolgung – das örtliche Amt übernahm wichtige Aufgaben bei der Eindämmung des Virus’.
Doch die Aufgaben der Gesundheitsämter sind weitaus vielfältiger. Und das soll beim bundesweiten Tag des Gesundheitsamtes in den Fokus gerückt werden, der seit 2019 immer am 19. März stattfindet. An dem Aktionstag, der dieses Mal unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“ steht, beteiligt sich auch das Esslinger Gesundheitsamt. „Das Gesundheitsamt ist eine wesentliche Säule im umweltbezogenen Gesundheitsschutz, wozu unter anderem die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels gehören“, erklärt der Landrat Marcel Musolf. So seien beispielsweise die Qualitätskontrolle von Trinkwasser sowie die Beratung der Bevölkerung und der Behörden über die Auswirkungen von Luftschadstoffen, Lärm oder Klimaveränderungen Kernaufgaben der Esslinger Behörde.
Schöner See – aber kann man dort noch baden?
Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es praktische Hilfestellungen im Alltag. So werden etwa die drei Badeseen im Kreis überwacht. Sollte es zu klimabedingten Qualitätsmängeln – etwa nach Starkregen – kommen, werde das frühzeitig bemerkt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kontrollergebnisse könnten während der Badesaison von Mai bis September online auf der Badegewässerkarte Baden-Württemberg abgerufen werden. Auch am „Masterplan Wasserversorgung in Baden-Württemberg“ ist das Gesundheitsamt beteiligt, mit dem frühzeitig auf mögliche Versorgungsengpässe reagiert werden soll.
Interaktive „Kühle-Orte-Karte“ soll weiter wachsen
Vor allem das Thema Hitzeschutz wird für das Gesundheitsamt immer wichtiger. Denn Hitzewellen und Tropennächte nehmen auch im Kreis Esslingen zu. Das stellt besonders für ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder ein Risiko dar. Eine Maßnahme ist beispielsweise die digitale „Kühle-Orte-Karte“, die vergangenes Jahr im Juni ans Netz ging und seitdem stetig wächst. Die Karte gibt Ideen an die Hand, wo man sich im Landkreis an heißen Tagen Abkühlung verschaffen kann. Die Karte ist interaktiv und lebt davon, dass sie ständig von Bürgerinnen und Bürger ergänzt wird. Zudem beteiligt sich das Esslinger Gesundheitsamt an dem Forschungsprojekt Hot-BW, mit dem der Hitzeschutz weitervorangebracht werden soll.