Nach seinen umstrittenen Äußerungen zur Burka wächst der Druck auf Boris Johnson. Nun hat sich auch Premierministerin Theresa May zum ehemaligen britischen Außenminister geäußert.

London - Der Druck auf den ehemaligen britischen Außenminister Boris Johnson wegen umstrittener Burka-Äußerungen wird höher. Am Dienstagabend hatte sich selbst Premierministerin Theresa May den Forderungen nach einer Entschuldigung angeschlossen. Johnson hatte Frauen mit Vollverschleierung in seiner wöchentlichen Kolumne im „Telegraph“ am Montag mit „Bankräubern“ und „Briefkästen“ verglichen.

 

„Ich glaube, wir sollten alle mit der Sprache und den Begriffen, die wir verwenden, sehr umsichtig sein“, sagte May. Auch weitere konservative Parteikollegen Johnsons kritisierten seine Wortwahl. Vereinzelt gab es Forderungen, den Ex-Außenminister von der Regierungsfraktion auszuschließen. Dass es dazu kommt, gilt aber als nahezu ausgeschlossen. Johnson lehnte Berichten zufolge eine Entschuldigung ab.

Zuvor hatten Islamverbände und Labour-Abgeordnete Johnson heftig kritisiert. Sie warfen ihm vor, bei islamfeindlichen Wählern mit den Burka-Äußerungen auf Stimmenfang zu gehen. Johnson war im Juli im Streit um die Pläne der Premierministerin Theresa May für den EU-Austritt zurückgetreten. Dem ehemaligen Wortführer der Brexit-Kampagne werden Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs nachgesagt.