Reisebusse sind zwangsweise von den Straßen gedrängt, nun müssen auch die Hersteller ihre Fabriken herunterfahren. Bei der Daimler-Tochter Evobus in Neu-Ulm steht die Montage mindestens bis Februar still. Die Folgen: Kurzarbeit im großen Stil, Gehaltsverzicht, Existenzängste.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Neu-Ulm/München - Evobus in Neu-Ulm, das ist ein großes, stolzes Werk, dessen Beschäftigte in den vergangenen Jahren eigentlich nur eine Richtung kannten: aufwärts. Die Daimler-Konzerntochter entstand 1995 mit dem Zukauf von Kässbohrer. Der Markenname Setra, eine Ableitung des Worts „selbsttragend“, blieb. Im Werk Mannheim produziert Evobus Fahrzeuge für den Stadtverkehr, die in hohem Maß von Kommunen gekauft werden. In Neu-Ulm aber entstehen die wahren Luxusliner der Flotte: Noble Reisebusse der sogenannten Coach-Klasse, die leicht 500 000 Euro und mehr kosten. Jährlich bis zu 2000 solcher Fahrzeuge verließen in den vergangenen Jahren die Montage – auch im vergangenen Jahr noch.