Seit dem Herbst hat es massive Probleme bei den Busverbindungen zwischen Aichtal und Filderstadt gegeben. Nun ist wieder Ruhe eingekehrt, das weitere Verfahren ist geklärt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Filderstadt/Aichtal - Der Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA) des Kreistags hat in seiner Sitzung am Donnerstag die Notvergabe des sogenannten Linienbündels 11 Filderstadt-Aichtal einstimmig gebilligt. Das Bündel umfasst die Buslinien 167, 805, 808, 809 und 808A. Die Notvergabe meint eine Direktvergabe ohne vorherige Ausschreibung. Zum Zug kommt dabei in diesem Fall die bisher schon federführende Firma Schlienz-Tours. Der Vertrag dauert bis zum 16. April.

 

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Das ursprünglich beauftragte Unternehmen hat Insolvenz angemeldet

Erforderlich geworden war die Notvergabe, nachdem das vom Landkreis mit dem Linienbündel 11 beauftragte Unternehmen Insolvenz anmelden musste. In den Wochen und Monaten zuvor hatte es bereits immer wieder Beschwerden über ausgefallene und stark verspätete Busse gegeben. Mittlerweile sind auf den Strecken fünf Busunternehmen im Einsatz, die zumindest den Notfahrplan gewährleisten und auch wieder bis zum Normalfahrplan ausweiten sollen. „Es ist wieder Ruhe eingekehrt. Wir sind dankbar, dass die Busunternehmen das stemmen“, sagt Andrea Wangner, die Pressesprecherin des Landkreises. Die Notvergabe hat allerdings einen Haken: Auf den Landkreis kommen wegen der kurzen Vertragslaufzeit höhere Kosten zu. Da diese mutmaßlich eine halbe Millionen Euro übersteigen, war die Zustimmung des VFA erforderlich.

Im Frühjahr 2024 soll es wieder eine Regelvergabe geben

Der Ausschuss billigte zudem eine Interimsvergabe für das Linienbündel 11 für den Zeitraum vom 17. April 2022 bis 13. April 2024. Der Knackpunkt ist wieder das Geld: Denn auch die Interimsvergabe wird wohl deutlich teurer als der Vertrag mit dem ursprünglich beauftragten Busunternehmen. Während der Laufzeit dieser Interimsvergabe wird ein europaweites Vergabeverfahren durchgeführt, sodass der Verkehr für das Linienbündel 11 im Frühjahr 2024 für acht bis zehn Jahre neu vergeben werden kann.