Finde den Fehler: Drei von fünf Busfahrern des Jahres beim Stuttgarter VVS sind Frauen. Die Wimpel passen dazu allerdings nicht. Sexismus sei das aber nicht – eher Schusseligkeit.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Freundlich lächeln blickt Mona Schneider vom Titel des aktuellen Kundenmagazins des Verkehrsverbunds Stuttgart (VVS). In den Händen hält sie einen orangefarbenen Wimpel. Darauf steht: Busfahrer des Jahres. Richtig gelesen: Busfahrer – nicht Busfahrerin. In den sozialen Netzwerken ließ der Spott nicht lange auf sich warten.

 

Dem VVS ist dieser Faux-Pas durchaus ein bisschen peinlich: „Dass das nicht passt, ist uns selbst schon aufgefallen, als das Wahlergebnis im Sommer feststand“, sagte VVS-Sprecherin Pia Scholz auf Anfrage. Drei der fünf Busfahrer des Jahres in den fünf Kreisen, die zum VVS gehören, waren 2018 weiblich. „Uns war schnell klar: Die Worte auf den neuen Wimpeln müssen anders lauten.“

In den sozialen Netzwerken wittert mancher Sexismus: „Sprache matters, und nicht zuletzt, in wie weit sich Mädchen vorstellen können, eben auch mal Busfahrerin des Jahres werden zu können.“ Andere nehmen das Thema gelassener: „Busfahrer ist hier im Zusammenhang eine klare Berufsbezeichnung und geschlechterneutral.“ Und dann meldet sich auch Mona Schneider, Busfahrerin des Jahres im Kreis Ludwigsburg, selbst auf Facebook zu Wort: „Bin halt eine Mannsfrau mit Tendenz zum weiblichen Geschlecht“, schreibt sie und versieht ihren ironischen Post mit einem Smiley.

Beim VVS hat man auf jeden Fall vor, ein solches Fettnäpfchen künftig zu vermeiden: Seit 2004 ruft der Verbund seine Fahrgäste dazu auf, den Busfahrer oder die Busfahrerin des Jahres zu küren. Im Jahr 2019 wird erstmals ein neuer Spruch auf den Wimpeln stehen – dann passend auch für Busfahrerinnen.