Nachdem in der jüngsten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt keine Einigung erzielt werden konnte, ruft die Gewerkschaft Verdi am 21. Februar erneut zum Streik im regionalen Busverkehr auf. Auch im Kreis Ludwigsburg.

Ludwigsburg : Anna-Sophie Kächele (ask)

Die Gewerkschaft Verdi hat für Freitag, 21. Februar, erneut zum Streik aufgerufen. S-Bahnen, Regionalzüge und Nebenbahnen sind nicht betroffen – jedoch ein Großteil der Buslinien.

 

Im Kreis Ludwigsburg schließt sich das Spillmann-Fahrpersonal dem ganztägigen Warnstreik an. Dadurch entfallen sämtliche Linien- und Schulbusfahrten von Spillmann an diesem Tag, teilt das Busunternehmen mit.

Busstreik im Kreis Ludwigsburg (Spillmann)

Bestreikt werden folgende Linien:

  • 541
  • 544
  • 551
  • 554
  • 556
  • 558
  • 559
  • 561
  • 563
  • 564
  • N57

Die Linie 542 ist am Streiktag planmäßig nicht unterwegs. Im Streik eingeschlossen ist der Verkehr in der Nacht auf Samstag.

Alle Buslinien von LVL Jäger betroffen

Außerdem sind vom Warnstreik alle Fahrten der LVL Jäger GmbH erfasst. Das betrifft folgende Linien:

  • 411
  • 412
  • 413
  • 414
  • 415
  • 420
  • 421
  • 421A
  • 422
  • 422A
  • 423
  • 424
  • 425
  • 425A
  • 426
  • 427
  • 427A
  • 428
  • 429
  • 430
  • 430A
  • 431
  • 433
  • 433A
  • 451
  • X43

Betroffene Nachtbusse im Kreis Ludwigsburg

  • N41
  • N42
  • N43
  • N47
  • N48

Aufgrund der Fahrtausfälle werden laut dem Unternehmen Jäger folgende Kommunen nicht angefahren: Ludwigsburg und alle Stadtteile, Kornwestheim, Remseck, Asperg, Marbach, Waiblingen und Stuttgart-Stammheim.

Ebenfalls gestreikt wird bei der Württembergischen Bus-Gesellschaft mbH (WBG). Sie betreibt in den Landkreisen und Stuttgart die Linien 508, 531, 532, 533, 534, 535, 536 und 562. Außerdem fallen alle Linien der Bahn-Tochter Friedrich Müller, die vor allem im nördlichen Landkreis unterwegs ist, von Betriebsbeginn bis -ende aus.

Der VVS empfiehlt Fahrgästen, ihre Verbindung am Tag des Warnstreiks in der Fahrplanauskunft über die VVS-App oder unter vvs.de zu überprüfen. „Wenn uns bekannt ist, dass Linien bestreikt werden, entfernen wir sie aus der VVS-Fahrplanauskunft“, schreibt der Verbund. Die Fahrtverbindungen würden am Streiktag automatisch ohne die bestreikten Busse angezeigt. Fahrgäste könnten sich so schnell einen Überblick verschaffen, ob eine Verbindung auch ohne Bus möglich ist, eventuell verbunden mit einem längeren Fußweg. „Vereinzelte Fahrten, die von Subunternehmen gefahren werden, können trotz des Streiks im Einsatz sein.“ Diese könnten nicht in der App angezeigt werden.

Verdi fordert neun Prozent mehr Lohn

Alternativen sind laut dem VVS Fahrrad, Mitfahrgelegenheiten oder Sharing-Angebote wie Carsharing, Miet-Roller oder E-Bikes zum Leihen. Wer auf das Fahrrad umsteigt, kann sich vom VVS-Radroutenplaner eine Strecke ausgeben lassen.

Verdi fordert für die rund 9000 Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem neun Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie 100 Euro mehr pro Monat für Auszubildende – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hätten nun ein Plus von 3 und 2,5 Prozent zum Juli 2025 und 2026 angeboten, hieß es in einer Verdi-Mitteilung – bei einer Laufzeit von 27 Monaten. „Bei der betrieblichen Altersvorsorge waren sie zu keinen weiteren Zugeständnissen bereit.“

Die Gewerkschaft bereitet sich parallel auf eine Urabstimmung vor. Stimmen über 75 Prozent der Mitglieder zu, ist ein unbefristeter Erzwingungsstreik möglich. „Mit schon heute zu wenig Personal soll der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gestemmt werden. Das passt nicht zusammen“, so Jan Bleckert von Verdi Baden-Württemberg. „Wir wissen, dass in den nächsten Jahren tausende Beschäftigte in der Branche in Rente gehen. Und neu gewonnene Fachkräfte bleiben oft zu kurz, weil für die Belastung die Löhne zu niedrig sind.“