Mit dem Fahrplanwechsel wird der Busverkehr im nördlichen Kreis Ludwigsburg deutlich ausgebaut. Dabei bleibt das Busunternehmer das selbe: Spillmann fährt weiter, als Tochtergesellschaft der Stadt Bietigheim-Bissingen.

Bietigheim-Bissingen - Ab dem 14. Dezember wird in den Briefkästen der Einwohner von Bietigheim-Bissingen, Sachsenheim, Bönnigheim, Löchgau, Erligheim und Freiberg ein Schreiben des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart (VVS) mit dem Fahrplan zu den neuen Busangeboten ab Januar 2020 zu finden sein. Mit einigen Verbesserungen.

 

Neu ist ein 15-Minuten-Takt aus den Kommunen in Richtung Bietigheim-Bissingen, mit dem eine reibungslose Anbindung an die S-Bahn in Richtung Stuttgart erfolgen soll, die dann ebenfalls im 15-Minuten-Takt verkehrt. Außerdem wird das Fahrplanangebot auf vielen Strecken ausgeweitet und durch einheitliche Linienweg übersichtlicher gestaltet.

Die Stadt macht es selbst

Grundlage für den neuen Fahrplan ist das Ende einer europaweiten Ausschreibung der Busverkehre. Da es keine Mitbewerber gab, wurde der Auftrag direkt vergeben. Hilfreich war eine EU-Verordnung, wonach Städte ihre ÖPNV-Leistungen in ihrem Stadtgebiet selbst erbringen können. Der Landkreis hat so das gesamte Verfahren der Stadt überlassen, die Linien werden somit auch für die nächsten zehn Jahre vom Bietigheimer Busunternehmen Spillmann gefahren.

Jürgen Vogt, der Erste Landesbeamte im Landkreis, zeigte sich bei der Vorstellung der Verbesserungen am Montag zufrieden. „Bestehende Unternehmen sollten weitermachen, das ist ein Ziel gewesen“, sagt er. So würden in dem Gebiet rund um Bietigheim-Bissingen 380 000 Bus-Kilometer pro Jahr hinzukommen. Der Oberbürgermeister Jürgen Kessing (SPD) betonte die wirtschaftliche Seite: „Wir behalten die Abwicklung des Busverkehrs in der Hand, wobei wir mit der Takt-Verbesserung nicht am Ende sind.“

OB Jürgen Kessing fordert neue Busspuren

Hinzukommen müssten etwa Busspuren, die den Busverkehr insgesamt attraktiver und schneller machen – gegenüber dem Individualverkehr. Der VVS-Geschäftsführer Horst Stammler bezeichnete die Firma Spillmann als „bewährtes Unternehmen“, ein Betreiberwechsel bringe immer „Friktionen“ mit sich. Der Spillmann-Geschäftsführer Bülent Menekse meinte, mit dem neuen Liniennetz sei der Reformstau der letzten Jahre aufgelöst. „Außerdem gibt es auch einen Umweltaspekt“, betont er. So kommen auf den Linien Hybridbusse zum Einsatz, die pro Fahrzeug rund 900 Liter Diesel einsparen. Bis Ende 2020 will das Unternehmen, das eine Tochtergesellschaft der Stadt Bietigheim-Bissingen ist, die Hälfte der Fahrzeugflotte auf Hybrid umstellen.

Auch die Nachbarkommunen sind zufrieden

Einige Bürgermeister der umliegenden Kommunen waren auch zur Vorstellung des neuen Linienbündels gekommen. Darunter Bürgermeister Robert Feil aus Löchgau, wo man den 15-Minuten-Takt nicht nur am Vormittag, sondern nun auch am Nachmittag anbieten könne. Der Erligheimer Bürgermeister Rainer Schäuffele zeigte sich positiv gestimmt, die Umsetzung des neuen Fahrplans sei eine „Fortsetzung in bewährten Händen“.

Busverkehr und Spillmann sei für ihn immer eins gewesen, sagte Holger Albrich, Rathauschef aus Sachsenheim. Es gehe alles in die richtige Richtung.