Strom ist teuer, Sonnenenergie gibt es geschenkt – fast. Zumindest dann, wenn sich die Anschaffungskosten für die Solaranlage auf dem Wohnmobil oder dem Wohnwagen amortisiert haben. Wann sich ein Solarpanel lohnt und was es bei Kauf und Montage zu beachten gilt.

Unabhängig sein vom Strompreis oder von der nächsten Steckdose und dadurch frei sein in der Wahl des Reiseziels und des Stellplatzes – das hat schon was. Doch vor der Anschaffung einer Solaranlage fürs Wohnmobil, den Camper oder den Wohnwagen sollten diese wichtigen Fragen geklärt sein.

 

Wie teuer ist eine Solaranlage fürs Wohnmobil?

Eine Solaranlage fürs Wohnmobil oder den Wohnwagen ist für bereits unter 500 Euro zu erwerben. Der endgültige Preis hängt von Faktoren ab, wie:

  1. Welche Leistung die Photovoltaik Anlage bringen soll (Zwischen 50 Watt und mehreren hundert Watt, die Auswahl ist groß)
  2. Welche Zusatzkomponenten benötigt werden
  3. Wie die solare Anlage montiert wird
  4. Von wem die Anlage montiert wird

Auf einen Wechselrichter und die Solarbatterie können Wohnmobilbesitzer teilweise verzichten, sofern bereits entsprechende Teile verbaut sind und die Leistung des vorhandenen Akkus ausreicht. Wer seinen Camper selbst ausbaut oder seinen Wohnwagen mit einer Solaranlage ausstatten möchte, kommt an beidem aber nicht vorbei.

Wo kaufe ich eine Solaranlage für Wohnwagen oder Wohnmobil?

Ein aufeinander abgestimmtes Solarset zu kaufen, ist sicher der einfachste Weg. Bei diesem sind Module, Laderegler und Akku passend zusammengestellt und auch die nötigen Teile zur Befestigung und Montage sind vorhanden.

Was brauche ich für eine Solaranlage im Wohnmobil?

1.) Welche Teile sind nötig für die PV-Anlage des Wohnmobils?

  • 12 Volt Solarmodule
  • evtl. Solar-Montage-Spoiler
  • Solar-Laderegler
  • Solar-Kabel
  • Dachdurchführung
  • Montagekleber

2.) Welche Solarmodule sollte man für das Wohnmobil wählen?

Zur Wahl stehen:

  • Monokristalline Solarmodule
    Diese Module haben den größten Wirkungsgrad im Verhältnis zur benötigten Fläche. Das bedeutet: trotz kleiner Fläche eine große Stromausbeute.
  • Polykristalline Solarmodule
    Sind günstiger, brauchen aber mehr Fläche als die monokristallinen Modulen. Außerdem halten sie nicht so lange.
  • CIS Solarzellen
    Laut Hersteller sollen diese auch im Schatten und bei bedecktem Himmel den Akku laden.

Weiter wird noch unterschieden in:

  • Flexible Solarmodule
    Top bei leicht gewölbten Flächen und wenn geringes Gewicht eine Rolle spielt.
  • Flache Bauweise, Klassische Glas/Alurahmen Bauweise

Sollte man 12 Volt oder 220 Volt Module verwenden?

Man sollte bei der Versorgung des Wohnmobils oder Wohnwagens Solarmodule mit 12 Volt wählen. Grund: Fast alle benötigten kompatiblen technischen Geräte sind in der 12 Volt-Ausführung vorhanden. Diese besitzen ein eingebautes Netzteil, was die 220 Volt aus der Steckdose auf die niedrigere Spannung transformiert.

Wie befestigt man die Module auf dem Wohnmobil?

Hierfür gibt es den sogenannten Solarspoiler, der auf dem Dach befestigt wird. Der Spoiler wird meist geklebt oder auch verschraubt. Vorteil Verkleben: Es müssen keine unnötigen Löcher gebohrt werden und die Erfahrung zeigt, dass der Kleber für dauerhaften und sicheren Halt sorgt.

Am Spoiler werden die Solarmodule verschraubt. Diese sind jederzeit wieder abnehmbar. Tipp: Aluspoiler haben den Vorteil, dass sie nicht verwittern und eine edle Optik.

Wer flexible Solarmodule gewählt hat, verklebt diese direkt mit dem Dach. Solarmodule haben die beste Stromausbeute, wenn die Sonne in einem Winkel von 90 Grad auf sie scheint. Da die Sonne nicht statisch ist und auch je nach Jahreszeit unterschiedliche Winkel hat, müssten die Solarmodule dreh- und neigbar angebracht sein. Doch das ist teuer und lohnt sich für eine kleine Anlage auf dem Dach oft nicht.

Die meist verwendete Lösung sind daher Aufstellhalterungen, über die man die Module auf dem Dach manuell hochklappen kann, so dass diese besser zur Sonne ausgerichtet sind.

Wie groß sollte eine Solaranlage für ein Wohnmobil sein?

Die Leistung der Solaranlage sollte zirka dem Eineinviertelfachen der Batteriekapazität entsprechen. Hintergrund sind die längeren Ladezeiten von Bleibatterien.

Was bringt eine 200 Watt Solaranlage im Schnitt?

Ein 200-Watt-Solarpanel erzeugt im Durchschnitt zehn bis zwölf Ampere pro Stunde.

Wie berechnet man die passende Solaranlage für das Wohnmobil?

Folgende drei Komponenten müssen korrekt aufeinander abgestimmt sein:

  • Das Solarmodul
  • Der Solarregler
  • Die Batterie(n)

In der Regel listet man erst die Verbraucher auf, die im Wohnmobil reisen. Wichtig ist zu jedem Verbraucher:

  • Die benötigte Spannung (Volt)
  • Der Watt-Verbrauch
  • Nutzungszeit am Tag

Daraus ergibt sich als Summe die täglich benötigte Leistung (Wh) und die elektrische Ladung (Ah). Darauf basierend wählt man die Solarmodule und anschließend den Laderegler passend zu der genutzten Batterie.

Was genau ist ein Laderegler und warum ist er so wichtig?

In einer Solarstromanlage steuert ein Laderegler den Stromfluss. Sowohl die Ausgangs- als auch die Eingangsquellen erzeugen elektrische Spannungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die das System insgesamt schädigen können. Kurzschlüsse, Überhitzung und Überladung werden durch den Laderegler verhindert. All diese Schutzmaßnahmen sorgen dafür, dass die Solaranlage lange hält.

Wird ein Wechselrichter benötigt, damit die Solarmodule funktionieren?

Um die meisten elektrischen Geräte mit Strom zu versorgen, benötigt man einen Wechselrichter. Sonnenkollektoren erzeugen Gleichstrom, der in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Dies geschieht über einen Konverter, mit dem Solarstrom genutzt werden kann.

Achtung: Nicht alle elektrischen Geräte werden mit Wechselstrom betrieben. Manche funktionieren mit Gleichspannung. Ein Wechselrichter ist dann nicht erforderlich.

Fazit: Lohnt sich eine Solaranlage für ein Wohnmobil überhaupt?

Das hängt von der eigenen Nutzung des Wohnmobils und dem Reiseverhalten ab. Bei kleinen Solaranlagen lässt es sich kurze Zeit autark auskommen, ehe alles mittels Steckdose wieder voll aufgeladen werden muss.

Bei größeren Modellen ist es sogar möglich, völlig unabhängig von Strom aus der Steckdose zu reisen.