Es gibt viele Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Viele Studenten nutzen die günstigen Fernbusse, um ans Ziel zu kommen - so auch unser Campuskind. Doch es lauern einige Fallstricke.

Stuttgart - Seitdem ich in Stuttgart wohne, habe ich schon einige Verkehrsmittel ausprobiert, um nach Hause zu fahren – Bahn, Flugzeug und Fernbus. Mit dem Flugzeug geht es ruckizucki und schon bin ich da. Dafür muss ich eben erstmal zum Stuttgarter Flughafen kommen, vom hannoverschen Flughafen bis nach Hause und dann einen innerdeutschen Flug mit meinem Gewissen vereinbaren. Passt das zu meinem ökologischen Fußabdruck, den ich hier hinterlassen möchte?

 

Mal abgesehen vom lieben Fußabdruck, fahre ich auch aus preislichen Gründen sehr gerne mit dem Fernbus. Man kombiniere einen Studentin, wenig Geld und eine lange Fahrt – natürlich wird man da zum Sparfuchs und vergleicht Preise. Und da ich zu der Fernbushaltstelle sogar zu Fuß gehen kann, ist auch das ein Vorteil. Denke ich zumindest vorher. Wenn ich dann den Berg zum Busbahnhof hochlaufe, halte ich es doch eher für einen Nachteil und wünschte mir ein öffentliches Verkehrsmittel unter den Po. Aber sitzen kann ich nach der Abfahrt ja noch genug: sieben Stunden und 15 Minuten dauert die Fahrt von meiner neuen in meine alte Heimat.

Ab geht der Bus

Wie oft ich mittlerweile mit dem Fernbus gefahren bin, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Und anders als die Stunden in Zügen kann ich die Busfahrten nicht mehr anhand von Fahrkarten rekonstruieren. Aber es war verdammt oft und fast immer verdammt lange. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir bis heute eine Fahrt.

Stuttgart - Köln: Geplante Fahrtzeit etwa sechs Stunden. Tatsächliche Fahrtzeit etwa acht Stunden. Wenn die Bahn schon nicht pünktlich ist, obwohl es auf den Schienen eigentlich nicht zu Staus kommen sollte, dann sind einem Bus Verzögerungen zu verzeihen. Aber trotzdem ärgert man sich immer, wenn man extra früh aufsteht und sich dann die Beine in den Bauch wartet. Irgendwann kam der Bus dann jedenfalls und als alle eingestiegen waren, beichtete der Busfahrer uns etwas Schreckliches: Die Toilette war kaputt. Oh nein! Da ich kein Bus-Toiletten-Gänger bin, war mir das relativ egal. Aber dennoch musste sie repariert werden, weshalb der Fahrer dann mit dem vollbesetzten Bus ins Depot fuhr und die Toilette wiederbeleben ließ. Ein kleiner Umweg, der uns noch mehr Zeit kostete, im Endeffekt aber allen Fahrgästen einen Gutschein für die nächste Fahrt ermöglichte. YEAH. Danke, liebe Toilette. Wir hatten es sowieso nicht eilig.

Dennoch komme ich mittlerweile lieber pünktlich an und kassiere dafür keinen Gutschein. Man will ja nicht zu viel verlangen. Erst gestern saß ich wieder in einem dieser grünen Busse. Grün ist übrigens meine Lieblingsfarbe, vielleicht mag ich das Busfahren auch deshalb ganz gerne. Die sieben Stunden Fahrt kriege ich am besten rum, wenn ich mir Filme in der Mediathek von Mein Fernbus angucke. Leider funktioniert das Wlan nicht. Und auch wenn der Busfahrer sich oftmals dafür entschuldigt hat, macht es das nicht wieder gut. Sieben Stunden ohne Filme – Horror. Das ist schlimmer als sieben Stunden ohne Toilette. Kriege ich jetzt also einen Gutschein?