Wenn die Osterfeiertage beginnen, dann nutzen viele Studenten die Zeit um nach Hause zu fahren. Auch unser Campuskind begab sich auf die Reise in den Norden - mit einigen Komplikationen, aber einem Happy End.

Stuttgart - Im Endeffekt ist es immer das Gleiche: Ich will keine Kolumne über die Bahn schreiben und doch schafft sie Erlebnisse, die einfach niedergeschrieben werden müssen. Dies ist eine Kolumne über die Osterzeit, in der alle Studenten nach Hause fahren. Und das spielt die Bahn nunmal eine große Rolle. Meist allerdings negativ.

 

Alles begann am Mittwoch, nach meiner letzten Vorlesung vor Ostern. Ich wollte zum Geburtstag einer Freundin nach Ulm fahren. Alles war auf die Minute perfekt geplant. Leider hatte ich meine Rechnung ohne die Bahn gemacht. Und so kam es dass ich 20 Minuten Verspätung hatte. Das ist an sich ja noch zu verkraften. Kann mal passieren. Auf dem Rückweg steigerte sich die Bahn auf 55 Minuten. Manno, dachte ich mir. Und hörte aus Stuttgart schon mein Bett rufen. Knapp eine Stunde frieren in Ulm und eine Stunde weniger Schlaf. Aber Studenten brauchen das ja sowieso nicht. Um 0.30 Uhr also Zuhause, um 5.51 Uhr wieder im nächsten Zug.

Ab nach Hause

Dieses Mal in den Norden – erst zu meinem Freund und dann gemeinsam über Ostern zu mir nach Hause. Ich kam also an diesem Morgen die Treppen zur Stuttgarter Bahnhofshalle hoch und mein erster Blick ging in Richtung der riesigen blauen Anzeigetafeln. In mir die Angst vor einem weißen Banner, der hektisch durchlief um den Fahrgästen mitzuteilen, dass etwas mit dem Zug nicht stimmte. Und auch erblickte diesen Banner. Oh nein, bitte keine Verspätung. Nicht jetzt, das halte ich nicht aus.

Die Bahn erhörte meine Gebete und der weiße Banner zeigt bloß an, dass der Zug statt bis Dortmund nur bis Essen fuhr. Das war für mich nicht von Bedeutung, da ich sowieso in Essen umsteigen musste. Ab Frankfurt dann aber die Ernüchterung: 30 Minuten Verspätung wegen einer Umleitung. Und dann plus fünf, plus fünf, plus fünf. Bis es 45 Minuten waren. Meinen Anschluss in Essen hatte ich damit gaaaaaaaaaaaaanz knapp um eine halbe Stunde verpasst. Was auch sonst?

Alle Wege führen nach Hause

Aber irgendwie kommt man dann ja doch immer ans Ziel. Und Ostern ist immer ein schöner Zeitpunkt, um nach Hause fahren zu können. Man hat ein langes entspanntes Wochenende im alten und gewohnten Umfeld, kann etwas verschenken und nebenbei noch selbst absahnen. Für die Rückfahrt verwöhnte mich meiner Mutter mit liebevoll geschmierten Broten und dazu Wurstsalat (ja, das ist sehr schwäbisch, aber auch in Hannover isst man sowas). Und damit ist man doch gewappnet gegen alles, was noch kommen mag.

Vier Tage Ostern, vier Fahrten mit dem Zug. Und fast 3 Stunden Verspätung. Für meine Rückkehr nach Stuttgart gönnte mir die Bahn noch einmal eine satte Stunde Verspätung. Zeit, die ich mit meiner Mutter am Bahnhof verbracht habe. Und die mich zwar genervt hat, aber mich nicht mehr überraschen konnte. Liebe Bahn, ich bin abgehärtet. Ihr könnt mir gar nichts solange ich mit Essen meiner Mama im Gepäck nach Hause fahre.