Schokolade macht glücklich. Und das können Studenten während der Prüfungs- und Lernphase ziemlich gut gebrauchen. Dumm nur, dass unser Campuskind so gar nicht auf Süßigkeiten steht. Beinahe, jedenfalls.

Wenn die Prüfungszeit beginnt und damit auch die schier endlosen Lerntage, heißt es für Studenten wieder: Nervennahrung hamstern. Der Einkaufskorb ist voller Schokolade, Bonbons oder anderen Muntermachern, um die Motivation zum Lernen aufrecht zu erhalten. Schließlich sagt man, dass Schokolade einfach glücklich macht. Bei mir ist das allerdings ein bisschen anders: Ich mag keine Süßigkeiten. Keine Schokolade, keine Gummitierchen und auch keine Fruchtbonbons. Keinen Kuchen, keine Kekse und auch so gut wie nichts anderes Süßes. Wenn alle von Süßigkeiten abhängig sind, dann bin ich es höchstens von einem: Reiswaffeln.

 

„Du magst nichts Süßes?“

Es ist mir durchaus bewusst, dass das etwas komisch sein mag. Und das weiß ich auch ohne dass es mir ständig jemand sagt. Dennoch haben alle Menschen das Bedürfnis mir noch einmal zu erklären, wie komisch das doch ist. Kein süßes Obst, keine süßen Getränke und nichts, was Spaß am Essen vermittelt - ich weiß. Aber mein Magen hat vor langer Zeit beschlossen, dass er das nicht mag und demnach auch nicht in seiner Nähe haben will. „Du isst keine Süßigkeiten? Wieso das denn nicht?“ oder „Oh Gott, gar nichts Süßes? Nicht mal Schokolade? Ich würde sterben“ sind Standardkommentare, wenn meine Eigenart auf den Tisch kommt. Und tatsächlich: Ich würde mir wünschen, ich würde Süßigkeiten gern essen. Ich würde gerne eine Tafel Schokolade essen, um meine Glückshormone anzuregen. Ich würde gerne eine Tüte Lachgummis zu essen, um herauszufinden, welche Wirkung sie wirklich haben. Ich würde, aber ich mag nicht.

Und vor allem in der Prüfungszeit deprimiert mich das des Öfteren mal. Aber zum Glück sind die staubtrockenen Reiswaffeln nicht die einzige Alternative, die mir geblieben ist. Ich mag nämlich überraschenderweise auch Traubenzuckerlollis. Ach, mögen ist untertrieben, ich liebe sie. Dabei halten selbst viele Süßigkeitenesser Traubenzucker für zu süß. Nunja, was soll ich machen – ich mag sie eben. Und bin froh, dass man mich wenigstens mit einer Süßigkeitenart glücklich machen kann. Immerhin muss ich nie lange darüber nachdenken, was ich naschen soll. Ist auch ganz gut für die Nerven. Vielleicht sogar besser als eine Tafel Schokolade.