Neue Stadt, neues Zuhause - unser Campuskind hat es gewagt. Und erzählt jetzt von der - gar nicht so schwierigen - Suche nach einer WG in Stuttgart und dem Finden eines neuen Zuhauses.
Stuttgart - Laut Wikipedia ist eine Wohngemeinschaft das Zusammenleben von mehreren meist nicht miteinander verwandten Personen in einer gemeinsamen Wohnung. Dabei werden allgemeine Räume wie Badezimmer, Küche oder auch ein Wohnzimmer gemeinschaftlich genutzt. Seit den 1960ern ist diese Form des Wohnens in Deutschland, Österreich und der Schweiz vor allem unter Studenten verbreitet. Das WG-Leben - dabei sein ist alles.
WG gesucht
Als ich aus Hannover nach Stuttgart ziehen wollte, begann die schwierige Suche nach einer WG. Wie stellt man da am besten an? Wie findet man die richtigen Mitbewohner? Und in Stuttgart stellt sich natürlich besonders die Frage nach einer bezahlbaren Wohnung. Es gibt Studenten, die ewig nach einer passenden Unterkunft suchen und das noch über den Beginn des eigenen Studiums hinaus. Die Wohnheime sind immer dann belegt, wenn man dringend etwas braucht. Aber vor etwa einen Monat bekam ich schließlich einen Anruf, ob meine Suche nach einem Wohnheimszimmer denn noch aktuell sei. Nach 15 Monaten? Da sind Wartezeiten in Telefon-Hotlines ja ein Klacks dagegen, auch wenn die mir immer endlos vorkommen.
Ich muss sagen, ich hatte bei meiner WG-Suche echt Glück. Ich schaltete eine Anzeige bei WG-Gesucht und schrieb zahlreiche WGs an. Außerdem postete ich mein Gesuch in zahlreiche Gruppen auf Facebook - nach dem Motto: Je mehr Leute es sehen, desto größer auch die Chance, dass ich etwas finde. Und die Zeit lag mir im Nacken. Aber wer kann denn bei einer Anzeige mit dem Titel „Einsame Hannoveranerin sucht nette WG“ schon nein sagen?! Eben, niemand.
Alles hat ein Ende
Und so wurde ich bei Facebook kontaktiert – von zwei Freundinnen aus Mainz, die auf der Suche nach einer WG in Stuttgart waren und mich gerne mit im Boot haben wollten. An einem Wochenende trafen wir uns in Stuttgart und schauten uns zusammen Wohnungen an. Ich hatte auch noch eine Besichtigung alleine, aber hielt es doch für die beste Idee, nicht alleine zu wohnen. Schließlich bin ich ein sehr sozialer Mensch, der nicht gerne alleine ist und den Redebedarf an irgendjemandem auslassen muss. Deshalb waren zwei Mitbewohnerinnen ideal. Ein Wochenende und zahlreiche Besichtigungen. Und die allerletzte Wohnung wurde es dann – unser neues Heim. Meine erste Wohngemeinschaft, mit zwei weiteren Personen, mit denen ich nicht verwandt bin und mir allgemeine Räume teile. Wikipedia hatte also Recht.
Aber nach 16 Monaten WG-Leben habe ich eine eigene Definition vom WG-Leben entwickelt: Eine Wohngemeinschaft ist das Zusammenwohnen von meist charakterlich sehr ähnlich gestrickten jungen Menschen, die nicht gerne alleine sind und deshalb immer eine offene Tür für die anderen haben. WG-Leben bedeutet Putzpläne, an die sich meist niemand hält, immer viel Trubel, Streit um den Wäscheständer und gemeinsames Kochen. Wie eine kleine Ersatzfamilie halt. Meine WG.