Die Elektroflotte von Car2go schont die Umwelt, muss aber auch für den Betreiber Geld erwirtschaften. Wirtschaftlich ist die Einschränkung des Car2go-Geschäftsgebiets in der Region Stuttgart nachvollziehbar, doch das Pflänzchen E-Car-Sharing bleibt dadurch klein, kommentiert Jürgen Löhle.

Stuttgart - Umweltschutz ist natürlich zu begrüßen, aber es gibt ihn meist nicht umsonst, und er ist auch nicht der Geschäftszweck eines privatwirtschaftlichen Carsharing-Unternehmens. Car2go leistet mit seiner elektrischen Flotte mit jedem Kilometer, der sonst mit einem Verbrennungsmotor gefahren würde, einen Beitrag zur Verbesserung der Luft in der Region.

 

Gleichzeitig will das Unternehmen mit der Flotte aber auch zumindest mittelfristig Geld verdienen. Und dazu war ganz offensichtlich die bisherige Region zu groß, da viele Autos weit ab vom eigentlichen Bedarf abgestellt und nicht weiter vermietet wurden. Und ein Mietauto, das nicht fährt, verdient eben auch kein Geld. So gesehen ist die von Car2go propagierte „Optimierung“ des Geschäftsgebiets kaufmännisch absolut nachvollziehbar, auch wenn die Ausdünnung zumindest am Kesselrand doch etwas willkürlich wirkt. Zum Beispiel Vaihingen ja, Rohr nein – warum?

Schade ist zudem, dass durch die Reduktion ein vielversprechendes Pflänzchen eher klein bleiben wird, statt zu wachsen. Kommunen, die das bedauern, kann man nur ermutigen, sich Gedanken darüber zu machen, wie man vielleicht in Eigenregie ein Sharingmodell auf die Beine bringen könnte. Da müsste dann kaufmännisch auch nur Kostendeckung herausspringen.