Am Sonntag empfängt Caren Miosga in ihrer Polit-Talkshow wieder Gäste. Um wen es sich dabei handelt und was zur Diskussion steht, erfahren Sie hier.
Caren Miosga diskutiert immer sonntags in der ARD mit Gästen zu aktuellen Themen. An diesem Sonntag, 9. Juni, geht das Nachfolger-Format von "Anne Will" um 20.40 Uhr auf Sendung. „Was sich gerade politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich tut, wollen wir hinterfragen und besser verstehen“, sagt die Moderatorin.
Ihre nächste Sendung trägt den Titel: "Europa hat gewählt – wohin steuert Deutschland?"
Gäste und zentrale Fragen
Für diese Talkrunde hat die Moderatorin folgende Gäste eingeladen:
- Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär - Er hat das Amt seit 2021 inne und leitet in dieser Funktion den Wahlkampf für die Europawahl. Die jüngsten Umfragen sehen die Sozialdemokraten zwischen 14 und 16 Prozent, was ungefähr dem historisch schlechten Ergebnis der Europawahl 2019 entspricht – dieses führte zum Rücktritt der damaligen Parteivorsitzenden Andrea Nahles. In diesem Europawahlkampf setzte die SPD auf die Themen Frieden, Demokratie und eine Abgrenzung von rechten Parteien. Ob diese Strategie aufging, erklärt Kühnert am Abend der Europawahl.
- Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender CDU/CSU-Bundestagsfraktion - Der CDU-Politiker rechnet damit, dass Europa nach der Wahl so konservativ und rechts der Mitte aufgestellt sein wird, wie lange nicht mehr. Auch zeigt er Verständnis dafür, dass seine Parteikollegin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, es nicht ausschließt, sich auch mit den Stimmen der Rechtsaußen-Partei von Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wiederwählen zu lassen. Die Brandmauer verlaufe rechts von Melonis Partei, so Spahn. Kritik übt er an Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich im Europawahlkampf als Friedenskanzler inszeniere. Das sei eine gefährliche Strategie.
- Melanie Amann, Journalistin - Die stellvertretende Chefredakteurin vom SPIEGEL kommentiert und ordnet ein, wie weit Europa bei dieser Wahl nach rechts gerückt ist. Sie spricht über mögliche Bündnisse rechter Parteien und über das, was Europa noch zusammenhält. Amann ist seit 2013 beim SPIEGEL. Zuvor war sie unter anderem bei der Financial Times Deutschland und in der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung tätig. Sie ist ein regelmäßiger Gast in politischen Gesprächsformaten.
- Jürgen Trittin, ehemaliger Bundestagsabgeordneter Bündnis 90/Die Grünen - Er saß für die Partei mehr als 25 Jahre im Deutschen Bundestag und war in der rot-grünen Regierungszeit von 1998 bis 2005 Bundesumweltminister. Anfang des Jahres hat sich Trittin aus dem Politbetrieb zurückgezogen, wo er sich zuletzt vor allem mit Außenpolitik beschäftigt hatte. Er befürchtet einen weiteren Rechtsruck in Europa. Aus seiner Sicht entscheidet sich mit dem Ausgang der Europawahl auch die Frage, ob Europa militärische Stärke und wirtschaftliche Souveränität gegenüber China und den USA zurückgewinnen kann.
Hintergrund
Bis Sonntag sind in den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) insgesamt knapp 360 Millionen Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, die 720 Abgeordneten des nächsten Europäischen Parlaments zu bestimmen – und damit auch zu sagen, welche EU-Politik sie sich in den nächsten fünf Jahren wünschen. Hierzulande wird, wie in den meisten EU-Ländern, an diesem Sonntag gewählt. War bei der jüngsten Wahl vor fünf Jahren der Klimaschutz eines der wichtigsten politischen Anliegen, bestimmen aktuell Kriegsangst, äußere und innere Sicherheit und die Folgen von Migration die thematische Agenda. Verschiebt ein möglicher Stimmenzuwachs rechtspopulistischer und euroskeptischer Parteien die Kräfteverhältnisse auf dem Kontinent? Und welche Signale senden die Wählerinnen und Wähler an die regierende Ampel-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz? Unter anderem über diese Fragen diskutiert Miosga mit ihren Gästen.
„Caren Miosga“ wird an 30 Sonntagen im Jahr um 21.45 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD Mediathek zu sehen sein. Die Sendung ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, produziert von der MIO media im Auftrag des NDR. Hier geht es zur Mediathek der ARD.