Caritas und Diakonie haben der Landesregierung wegen des mehrfachen Verschiebens des landesweiten Armuts- und Reichtumsberichts Verzögerung vorgeworfen. Trotz mehrfacher Ankündigungen sei der Bericht bis heute nicht publiziert.

Freiburg - Caritas und Diakonie haben der Landesregierung wegen des mehrfachen Verschiebens des landesweiten Armuts- und Reichtumsberichts Verzögerung vorgeworfen. Trotz mehrfacher Ankündigungen sei der Bericht bis heute nicht publiziert, teilten die beiden kirchlichen Hilfsorganisationen am Donnerstag in Freiburg mit. Sie forderten eine Veröffentlichung noch in diesem Jahr sowie klare Aussagen zur Armut im Land und der Frage, wie sie bekämpft wird.

 

Den Angaben zufolge war der Bericht zunächst für Mai, dann für Ende Juli und schließlich für die Zeit nach der Sommerpause angekündigt. Doch daraus wurde nichts. Bereits Ende August hatte daher die Landesarmutskonferenz (LAK) Unmut über die Regierung geäußert.

„Termine, zu denen eine Vorstellung des Berichts angekündigt war, wurden mehrfach verschoben“, kritisieren Caritas und Diakonie in einer gemeinsamen Mitteilung. Es gebe keinen offiziellen Fahrplan, wann der Bericht vorgestellt werden soll. Trotz der hohen Flüchtlingszahl dürften die Bedürfnisse armer Menschen im Land nicht vergessen werden. Die Landesregierung müsse handeln.

Grüne und SPD hatten sich bei ihren Koalitionsverhandlungen im April 2011 auf einen landesweiten Armuts- und Reichtumsbericht geeinigt, er steht im Koalitionsvertrag. Caritas und Diakonie hatten zuvor nach eigenen Angaben jahrelang einen solchen Bericht gefordert.