Nach Skandalbuch über Carl Gustaf XVI. über Gelage mit Freunden und willigen Damen kommen nun dessen Saufkumpane in die Schlagzeilen.

Stockholm - Die Enthüllungen über die häufigen Besuche des Königs Carl XVI. Gustaf im illegalen Club Power und die dortigen Gelage mit Freunden und willigen jungen Damen haben im Vorjahr die schwedische Monarchie in eine Vertrauenskrise gestürzt. Zwar liegen die Eskapaden zwanzig Jahre zurück, doch das Image vom idyllischen Familienleben ist seit der Skandalbiografie „Der widerwillige Monarch“ unwiderrufbar zerstört. Als dann der Clubbesitzer Mille Markovic verstehen ließ, dass er in Besitz von Fotos angeblich intimer Situationen sei, die er zu veröffentlichen gedenke, versuchten einige der Mitfeiernden, ihn zum Schweigen zu bringen.

 

Sie wandten sich dabei an den in Belgrad lebenden „Geschäftsmann“ Milan Sevo, der als Boss der Stockholmer „Juggemafia“ gilt. Der Autor Nuri Kino, der ein Buch über den „schwedischen Paten“ schrieb, belegt mit Tonbandaufnahmen, die der Schwedische Rundfunk publizierte, die Gespräche des Königsfreunds und Millionärs Anders Lettström mit Sevos Bodyguard Daniel Webb. Darin fordert Lettström Webb auf, herauszufinden, „was Mille hat und was er will“. Webb kam mit der Antwort zurück, dass Markovic bereit sei, zu dementieren, dass Carl Gustaf bei ihm einkehrte. Auch die Fotos wolle er herausrücken, aber das werde kosten. Von einer zweistelligen Millionensumme war die Rede.

Die Freunde waren bereit zu zahlen

Milan Sevo, in Stockholm aufgewachsen, machte schon als 14-Jähriger als Bankräuber auf sich aufmerksam, stand oft vor Gericht, unter anderem wegen Mordes, Drogenhandels und Geldraubes. Jetzt behauptet er, in Belgrad legalen Geschäften nachzugehen. Die Polizei hält ihn weiterhin für den Drahtzieher spektakulärer Verbrechen wie des Hubschrauberraubs in Stockholm. Sevos Ruf und Einfluss würden einen Kriminellen wie Markovic zum Einlenken bringen, mochten Lettström und seine Freunde geglaubt haben. Als Lettström mit den Tonbandmitschnitten konfrontiert wurde, behauptete er, dass er über „Bekannte von Bekannten“ ein Angebot über „Fotos und ein Dementi der verbreiteten Lügen“ erhalten, dieses aber dann abgelehnt habe.

Andere Orgienteilnehmer sagen, sie hätten von den Verhandlungen erst im Nachhinein erfahren. Webb behauptet hingegen, die Freunde seien bereit gewesen zu bezahlen, hätten aber versucht, den Preis zu drücken, als sie die Bilder sahen. Daher sei das Geschäft nicht zustande gekommen. „Vielleicht wollten sie nicht den König schützen, sondern nur sich selbst und steckten zurück, als sie sahen, dass sie nicht auf den Fotos waren“, vermutet der Leibwächter. Vielleicht sind die Bilder auch tatsächlich völlig harmlos. Carl Gustaf jedenfalls habe „keine Kenntnis über das Agieren in diesen Fragen“, sagt ein Hofsprecher.