Nach neun Stunden Fahrt auf dem Neckar hat das Spezialschiff für den Castor-Transport in Obrigheim angelegt. Von hier aus soll der Atommüll abtransportiert werden.

Obrigheim - Ein Spezialschiff für den umstrittenen Transport von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Neckar hat am Montag am stillgelegten Kernkraftwerk Obrigheim angelegt. Die gut neunstündige Fahrt des noch unbeladenen Schiffs von Neckarwestheim sei problemlos verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Zunächst war unklar, wann drei Castor-Behälter voll ausgedienter Brennelemente auf das Schiff gebracht werden. Gegner haben für den Rückweg Proteste an der etwa 50 Kilometer langen Strecke angekündigt.

 

Termin wird geheimgehalten

Die Polizei sicherte die Hinfahrt des Schiffs am Montag mit einem starken Aufgebot. Beim bundesweit ersten Transport von hoch radioaktivem Müll auf dem Neckar Ende Juni hatten sich Atomkraftgegner von Brücken abgeseilt. Die Aktivisten hielten das Schiff rund eine Stunde lang auf. Die Polizei rechnet auch diesmal mit Protesten, unter anderem in Lauffen (Kreis Heilbronn). Den Termin der Rückfahrt halten die Behörden aus Sicherheitsgründen geheim.

In Obrigheim sollen die Castor-Behälter verladen und voraussichtlich spätestens Mitte der Woche ins Zwischenlager am Kraftwerk Neckarwestheim gebracht werden. Es wäre die zweite von fünf geplanten Fahrten. Insgesamt sollen so 342 ausgediente Brennelemente nach Neckarwestheim gebracht werden.