Die Umweltschützer bleiben hartnäckig: Auch die folgenden Atommülltransporte auf dem Neckar sollen von Protesten begleitet werden. Die Aktivisten kritisieren die Beförderung per Schiff.

Neckarwestheim - Umweltschützer wollen trotz des zweiten Atommüll-Transports auf dem Neckar weiter gegen die Beförderung per Schiff demonstrieren und halten den Wasserweg für höchst riskant. „Nur weil bei den beiden Fahrten nichts passiert ist, heißt das nicht, dass Castoren auf dem Neckar sicher sind“, sagte Jochen Stay vom Anti-Atomkraft-Bündnis „ausgestrahlt“ am Donnerstag. „Wir wollen weiter den Finger in die Wunde legen“, betonte er. Am Rande des Schiffstransports von Obrigheim nach Neckarwestheim hatten am Mittwoch einige Dutzend Aktivisten friedlich demonstriert.

 

Die Polizei begleitete den sogenannten Schubverband mit einem Großaufgebot. „Es war ein völlig reibungsloser Tag“, sagte ein Sprecher. Die Polizei sei mit mehr als 100 Kräften im Einsatz gewesen - etwa in Booten, im Hubschrauber und am Ufer auch auf Pferden.

Nach der etwa 50 Kilometer langen Flussfahrt würden die drei Castor-Behälter mit ausgedienten Brennelementen „in den kommenden Tagen auf ihrer endgültigen Position eingelagert“, teilte der Energieversorger EnBW mit. In den nächsten Wochen plant das Unternehmen drei weitere Fahrten mit hoch radioaktivem Atommüll nach Neckarwestheim. EnBW argumentiert, dass damit der Bau eines eigenen Zwischenlagers in Obrigheim überflüssig werde. Die Termine der weiteren Transporte teilt der Energieversorger nicht vorab mit.