Nach Kritik aus den Reihen der CDU, hat Ministerpräsident Kretschmann den Plan verteidigt, fünf Castoren mit mittelradioaktivem Abfall in Philippsburg zwischenzulagern. Kretschmann mahnte, man solle in der Debatte um das Thema „auf dem Teppich“ bleiben.

Nach Kritik aus den Reihen der CDU, hat Ministerpräsident Kretschmann den Plan verteidigt, fünf Castoren mit mittelradioaktivem Abfall in Philippsburg zwischenzulagern. Kretschmann mahnte, man solle in der Debatte um das Thema „auf dem Teppich“ bleiben.

 

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die geplante Zwischenlagerung von fünf Castoren mit mittelradioaktivem Abfall in Philippsburg verteidigt. Er wies am Dienstag in Stuttgart die Behauptung von CDU-Fraktionschef Peter Hauk zurück, die Lagerung gefährde die Sicherheit der Bevölkerung. Die Radioaktivität der Castoren sei ein Viertausendstel der Aktivität, die jetzt in Philippsburg lagere. „Da von einer zunehmenden Sicherheitsgefährdung zu reden, ist einigermaßen abwegig.“ Kretschmann mahnte, in der Debatte um das Thema „auf dem Teppich“ zu bleiben.

Der Bund will so schnell wie möglich den Transport von fünf Castoren aus dem französischen La Hague nach Philippsburg bei Karlsruhe vorbereiten, obwohl es noch kein Gesamtkonzept zur Rücknahme von insgesamt 26 Castoren aus dem Ausland gibt.

Grün-Rot hatte sich grundsätzlich zur Aufnahme von fünf Castoren bereiterklärt. Die Genehmigung für die Zwischenlager müssen die Betreiber beantragen, im Falle von Philippsburg ist das der Karlsruher Energieversorger EnBW. Der zögert aber, weil er noch offene technische und finanzielle Fragen sieht.

Kretschmann warf der CDU vor, jahrelang für die Atomkraft geworben zu haben und sich nun bei der Frage der Zwischenlagerung „in die Büsche“ zu schlagen. Grünen-Fraktionschefin Edith Sitzmann betonte, es handele sich um wiederaufbereiteten schwach- bis mittelradioaktiven Abfall, der in Baden-Württemberg entstanden sei. Die Grünen hätten jahrzehntelang vor Atomkraft gewarnt. „Für die Folgen müssen wir alle Verantwortung übernehmen - auch die Gegner der Atomkraft“, sagte sie. Neben Baden-Württemberg hat sich Schleswig-Holstein bereiterklärt, Castoren, die aus dem Ausland zurückkommen, vorübergehend zu übernehmen. Es fehlt allerdings noch ein drittes Bundesland.