„Wir helfen, wollen aber nicht Hoffnungen wecken, die nicht erfüllt werden können“, sagt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl.

Stuttgart - Baden-Württemberg hat bereits zugesagt, 50 Flüchtlinge aus griechischen Camps aufzunehmen - aus Sicht des Innenministeriums wären auch mehr denkbar. Sollte der Bund nach dem Brand des Lagers Moria beispielsweise 1000 Flüchtlinge aufnehmen, würden 140 weitere Menschen ins Land kommen, teilte das Innenministerium am Freitag mit. „Das würde uns ganz sicher nicht überlasten“, sagte Ressortchef Thomas Strobl (CDU).

 

Allerdings warnte er zugleich vor der Aufnahme einer zu großen Zahl von Flüchtlingen aus Moria. „Wir können nicht alle der mehr als 12 000 Menschen aus dem zerstörten Flüchtlingslager in Deutschland aufnehmen – dann wären die nächsten 12 000 sehr schnell da“, sagte er unserer Zeitung: „Wir helfen, wollen aber nicht Hoffnungen wecken, die nicht erfüllt werden können.“ Er sei „froh über die europäische Verständigung zur Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen aus Moria, nachdem wir schon vor einigen Wochen 460 Minderjährige in andere EU-Staaten gebracht haben“.

Strobl unterstützt auch die Ankündigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und des zuständigen EU-Kommissars Margaritas in Bezug auf die Konstruktion eines künftigen Aufnahmelagers: „Dass ein neu zu bauendes Flüchtlingszentrum auf Lesbos unter die gemeinsame Trägerschaft von griechischer Regierung und der EU gestellt werden könnte, ist ein absolut richtiger Ansatz und weist den Weg hin zu einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik, zu der es trotz aller politischen Schwierigkeiten keine gute Alternative gibt.“