Die große Koalition in Berlin ist fürs Erste gerettet. Doch es gibt für sie keine mittelfristige Bestandsgarantie. Während für die einen die Risiken beherrschbar scheinen, sind sie für die anderen existenzgefährdend, meint der StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Wie sind die Überlebenschancen der großen Koalition? Schon der Name erinnert an Etikettenschwindel. Das Vertrauen in die drei Volksparteien ist so sehr geschrumpft, dass sie aktuell keine Regierungsmehrheit mehr hinter sich scharen könnten. Das dämpft die Lust auf Neuwahlen – auch bei der SPD, die unter ihrer Existenz als Juniorpartner einer Bundesregierung besonders zu leiden glaubt. Wenn die Wähler jetzt gefragt würden, müssten viele Abgeordnete aus dem Regierungslager um ihre Parlamentssitze bangen. Daraus ergibt sich zumindest kurzfristig eine zerbrechliche Bestandsgarantie für das verzwickte und verzwergte Bündnis. Es bleibt dem Untergang geweiht.