Die CDU hat das Trauma der Flüchtlingskrise und der Rolle ihrer Kanzlerin Angela Merkel noch nicht überwunden. Mit ihrem „Werkstattgespräch“ zur Migrationspolitik grenzt sie sich weiter von Merkels Fehlern ab. Das ist überfällig, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Eine Werkstatt ist eigentlich kein Treffpunkt, der vor allem dem Gedankenaustausch und Gesprächen dient. Es ist ein produktiver Ort, an dem Schäden besichtigt und dann auch repariert werden. Welchen produktiven Nutzen das „Werkstattgespräch“ der CDU zur Migrationspolitik haben wird, lässt sich noch nicht absehen. Es sollte zunächst die innerparteiliche Befriedung fördern. Die Flüchtlingskrise und die sie begleitende, auch befeuernde Politik der Bundeskanzlerin Angela Merkel hat deren Partei erschüttert, entzweit und vielen Anhängern entfremdet. Die Folgeschäden ließen sich bei Wahlen und Umfragen besichtigen. Eine Gesprächstherapie wird nicht ausreichen, die Risse im Binnenverhältnis und Dellen im Ansehen der Union zu reparieren, die Merkels Kurs hinterlassen hat.