Am Samstag kommt aus der baden-württembergischen CDU neue Kritik an Guido Wolf – zwar aus der zweiten Reihe, aber sogar mit einer offenen Rücktrittsforderung.

Stuttgart - Nach dem Kreisverband Neckar-Odenwald, dem Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker und der Frauenunion muss der CDU-Spitzenkandidat und -Fraktionschef im Landtag, Guido Wolf, weitere parteiinterne Kritik einstecken.

 

Die Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Schwäbisch Hall, Katrin Heinritz, kritisierte, die Aufarbeitung des Landtagswahlergebnisses mit den damit eigentlich einhergehenden Konsequenzen fehle völlig. In der Sitzung des Kreisverbandes sei deutlich geworden, dass keiner verstehe, dass der Wahlverlierer Wolf sich am Dienstag im Amt des Fraktionschefs bestätigen ließ.

Die Junge Union Nordbaden fordert gar offen Wolfs Abgang: „Für die CDU im Land muss jetzt ein neues Zeitalter beginnen. Ein Neuanfang geht für die CDU Baden-Württemberg aber nur ohne Guido Wolf“, erklärte die JU. Dass er an seinem Amt klammere, lasse mangelndes Einfühlungsvermögen für die schwierige Situation der Partei erkennen.

Wolf schloss einen Rücktritt von seinen Parteiämtern oder aus der Kommission, die eine mögliche künftige Regierungskoalition mit den Grünen verhandeln soll, am Freitag aus.„Ich bin ein Mensch, der zur Selbstkritik fähig ist. Aber ich bekomme auch unheimlich viel Zustimmung“, sagte er am Freitagabend in Stuttgart. Wolf verwies darauf, dass die CDU-Fraktion ihn am Dienstag mit klarem Votum als Vorsitzenden wiedergewählt hat. Damit habe sie ihm das Mandat erteilt - auch für die nun anstehenden Verhandlungen über eine mögliche Regierungsbildung mit den Grünen.