Die Landes-CDU hält vorerst an ihrem Fahrplan für die Neuwahl der Landesspitze fest.

Stuttgart - Die CDU Baden-Württemberg hält vorerst an ihrem Fahrplan für die Neuwahl der Landesspitze fest. Über seinen Nachfolger soll ein Parteitag am 7. Mai entscheiden, sagte der CDU-Landesvorsitzende Stefan Mappus am Montag in Stuttgart. Dies gelte, solange es nur einen Bewerber - den bisherigen Generalsekretär Thomas Strobl - gebe. „Wenn es mehrere Kandidaten geben sollte, reden wir nochmal darüber.“

 

„Wenn es mehrere Kandidaten geben sollte, reden wir nochmal darüber“, sagte Mappus nach einer mehrstündigen Sitzung von Präsidium und Landesvorstand. Auch CDU-Landtagsfraktionschef Peter Hauk hat sein Interesse an einer Kandidatur bekundet, aber seinen Hut noch nicht offiziell in den Ring geworfen.

Mappus erklärte, eine abschließende Entscheidung werde voraussichtlich an diesem Mittwoch bei einer Tagung der Kreis- und Ortsvorsitzenden fallen, bei der über die Niederlage bei der Landtagswahl am 27. März beraten werden soll. Wegen des großen Andrangs wurde der Tagungsort nach Strobls Worten von Leonberg nach Sindelfingen (Kreis Böblingen) verlegt.

"Die CDU muss etwas tun, was sie noch nie gelernt hat"

Eine Mitgliederbefragung zur künftigen Parteiführung schloss Strobl aus. Dieses Instrument werde nur von einer geringen Minderheit in der Landes-CDU befürwortet.

Mappus und Strobl betonten, die Südwest-CDU brauche Zeit, um sich auf die neue Oppositionsrolle einzustellen. „Die CDU muss etwas tun, was sie noch nie gelernt hat“, erklärte Mappus.

Strobl sagte, die Debatte in den Führungsgremien sei „sehr lebhaft, sehr ernsthaft und sehr engagiert“ gewesen: „Es ist klar geworden, dass dieses Wahlergebnis für eine Partei, die 58 Jahre Regierungsverantwortung getragen hat, die immer darauf getrimmt gewesen ist, zu regieren, ein solches Wahlergebnis ein Stück weit auch ein Kulturschock ist und wir eine neue Rolle, nämlich die Rolle der Opposition finden müssen.“ Die CDU müsse diese Rolle annehmen und neu für sich erarbeiten. Dieser Prozess sei nicht in Wochen leistbar, er werde Monate brauchen.

Die CDU war bei der Wahl am 27. März auf 39,0 Prozent und damit auf ihr schlechtestes Ergebnis seit 55 Jahren abgestürzt. Da die bisher mitregierende FDP nach Prozenten und Mandaten mehr als halbiert wurde und mit 5,3 Prozent nur noch knapp in den Landtag kam, trugen Grüne und SPD gemeinsam den Sieg davon. Grün-Rot wird im neuen Landtag gemeinsam 71 und damit 4 Mandate mehr haben als CDU (60) und FDP (7) zusammen.