Die CDU hat bei ihrem Parteitag in Leipzig wieder ein bisschen mehr Union bewiesen. Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich behauptet. Doch sie hat noch keine Idee, wie die CDU wieder unverwechselbar (und vielleicht sogar unverzichtbar) werden könnte, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Leipzig - Vielleicht wäre Friedrich Merz heute CDU-Chef, wenn er vor einem Jahr so geredet hätte wie an diesem Freitag in Leipzig. Merz hat aber wohlweislich nicht den Versuch unternommen, das zu korrigieren. Die CDU ist keine Partei von Umstürzlern. Deshalb war schon vor dem Parteitag absehbar, dass die vermeintliche Revolte gegen die schwächelnde Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer nicht stattfinden würde. Auch Merz ist klug genug, nicht zur Unzeit einen Umsturz zu wagen. Er hat für seine Verhältnisse ein Maximum an Loyalität gegenüber Kramp-Karrenbauer bewiesen, die Hintertür zur Macht aber maximal weit offengehalten.