Abgeordneter aus dem Südwesten Firma von CDU-Politiker erhielt Provisionen für Corona-Masken

In der Affäre um mutmaßlich bezahlte Maskenlobbyisten aus dem Bundestag werden jetzt Vorwürfe gegen einen weiteren CDU-Abgeordneten erhoben.
Mannheim/Berlin - In der Affäre um mutmaßlich bezahlte Maskenlobbyisten aus dem Bundestag werden Vorwürfe gegen einen weiteren CDU-Abgeordneten erhoben. Er soll nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ für die Vermittlung von Schutzmasken Provision verlangt und erhalten haben. Der Mannheimer CDU-Abgeordnete Nikolas Löbel räumte in diesem Zusammenhang Fehler ein. „Als Bundestagsabgeordneter hätte ich gerade in der besonderen Pandemie-Situation auch in meiner unternehmerischen Tätigkeit sensibler handeln müssen“, teilte er am Freitag auf Anfrage mit. „Diesen Fehler mache ich mir selbst zum Vorwurf.“
Provisionen in Höhe von rund 250 000 Euro kassiert
Nach seiner eigenen Darstellung hatte die Firma des Mannheimer Parlamentariers Provisionen in Höhe von rund 250 000 Euro kassiert, weil sie Kaufverträge über Masken zwischen einem baden-württembergischen Lieferanten und zwei Privatunternehmen in Heidelberg und Mannheim vermittelt hatte. Es habe sich hierbei um eine „nach dem Marktüblichen bemessene Vergütung“ für die Projektmanagement-GmbH gehandelt, teilte Löbel mit. Er habe für die GmbH gehandelt und nicht in Ausübung seines Mandates.
Laut „Spiegel“ könnten sich fast zwei Dutzend Abgeordnete in das Geschäft mit Masken eingeschaltet haben, sei es durch das Werben für Lieferanten beim Bund oder durch den Einsatz dafür, dass die Unternehmen ihr Geld bekommen. Mit Ausnahme von Löbel haben demnach aber alle Politiker bestritten, Provisionen oder andere Gegenleistungen erhalten zu haben.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Bundestag die Immunität des CSU-Politikers Georg Nüßlein aufgehoben. Gegen den 51-Jährigen wird unter anderem wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern im Zusammenhang mit dem Ankauf von Corona-Atemschutzmasken ermittelt.
Unsere Empfehlung für Sie

Dritte Coronawelle in Stuttgart Mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation
Mit der dritten Coronawelle wächst auch die Zahl der Covid-Patienten in den Stuttgarter Krankenhäusern. Die Dynamik sei zwar schwächer als in der zweiten Welle, die Betroffenen aber kränker, der Anteil der Intensivpatienten höher.

Kampf gegen das Coronavirus Stuttgart erlässt eine Ausgangssperre
Nach vier Landkreisen in der Region erlässt auch Stuttgart im Kampf gegen das Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Am Dienstag erreichten die Neuinfektionen den bisher höchsten Tageswert.

Lockerung der Besuchsregelung Erleichterungen für Geimpfte – auch in Stuttgarter Heimen
Das Land hat auf Empfehlung des Robert-Koch-Instituts die Coronaverordnung gelockert. Die Träger von Stuttgarter Altenhilfeeinrichtungen warten auf mehr, bevor sie ihre Cafés öffnen.

Gekündigt wegen der Pandemie Ex-Hotelangestellte aus Stuttgart vermisst ihre alte Arbeit
Die Hotelbranche ist von der Pandemie gebeutelt. Eine Stuttgarterin, die deshalb arbeitslos wurde, berichtet, wie es ihr ergangen ist. Weil die Alleinerziehende unsicher ist im Schreiben von Bewerbungen, ist sie froh, dass sie Hilfe bekommt.

Corona-Schnelltestzentren Wo Sie sich in Stuttgart testen lassen können
Einmal die Woche darf jede Bürgerin und jeder Bürger sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Unsere interaktive Karte zeigt, wo das in den Stuttgarter Stadtbezirken möglich ist.

Einkaufsquartier in der Coronapandemie Leerstände im Stuttgarter Dorotheen-Quartier
Auch am Dorotheen-Quartier hat die Coronakrise Spuren hinterlassen. Fünf Ladenflächen stehen derzeit leer. Allerdings ist Quartiersmanager Kemal Düzel nicht bange vor der Zukunft: „Wir sind sehr zuversichtlich, entstehende Lücken kurzfristig schließen zu können.“