Der in eine Lobby-Affäre verwickelte CDU-Shootingstar Philipp Amthor bevorzugt gut sitzende Anzüge und streng gescheitelte Frisuren. Dafür erntet der 27-Jährige viel Häme. Warum eigentlich?

Bauen/Wohnen: Tomo Pavlovic (pav)

Stuttgart - Über Geschmack ließe sich nicht streiten, behauptet der Volksmund. Welch ein Irrtum. Rezo zum Beispiel. Rezo ist ein Held des Internets, er kritisiert in selbst gemachten Videos mit Vorliebe die klassischen Medien, trägt blaue Haare, ausrasierte Schläfen und manchmal einen Kapuzenpulli in Babyrosa. Und das Gegenteil von Rezo? Das ist Philipp Amthor.

 

Rosa Pulli

Der CDU-Politiker und Hoffnungsträger seiner Partei Philipp Amthor ist wie Rezo 27 Jahre alt, doch bei jungen Nutzern der sozialen Medien äußerst unbeliebt. Kritisiert wird er weniger für seine politische Haltung, es ist sein Erscheinungsbild, das ihm viel Häme einbringt. Amthors Kennzeichen ist ein wie mit dem Lineal gezogener blonder Mittelscheitel und die gewählte Ausdrucksweise. Amthors Anzüge sind vom Maßschneider was für einen 27-Jährigen ungewöhnlich ist, um nicht zu sagen: wirklich cool und ziemlich abseits des Mainstreams seiner Generation. Die meisten Mittzwanziger müssen den Begriff Manschettenknopf erst einmal in eine Suchmaschine eingeben, um zu erfahren, was man damit anstellt. Rezo ist Mode, Amthor hat Stil. Blöd, dass der Posterboy des Konservatismus nun eine Lobby-Affäre am Hals hat. Das ist womöglich stilloser als ein Kapuzenpulli in Babyrosa.