Hat der CDU-Staatssekretär Thomas Bareiß seine Nähe zum Deutsch-Aserbaidschanischen Forum lange verschwiegen? Das folgert Lobbycontrol aus einem Protokoll des Vereins. Er selbst weist den Vorwurf zurück.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Bareiß hat schon früher Verbindungen zu einem umstrittenen Aserbaidschan-Lobbyverein gehabt als bisher bekannt. Bereits 2007 war Bareiß als Kuratoriumsmitglied bei dem regimefreundlichen Deutsch-Aserbaidschanischen Forum vorgesehen. Dies geht aus dem Protokoll einer Mitgliederversammlung vom Dezember 2007 hervor, das der Organisation Lobbycontrol vorliegt. Der damalige Vorsitzende Otto Hauser aus Esslingen, bis heute Honorarkonsul von Aserbaidschan, berichtete danach, es sei „gelungen, ein hochkarätiges Kuratorium zu besetzen“. Neben anderen Persönlichkeiten seien die Unionsabgeordneten Andreas Schockenhoff, Eduard Lintner, Axel Fischer und Bareiß Mitglieder geworden; im Frühjahr 2008 sollten sie auch dem Verein beitreten. Schockenhoff ist tot, gegen Lintner und Fischer wird in der Korruptionsaffäre um Aserbaidschan ermittelt.