Oliver Zander meldet sich bei der Jahreshauptversammlung krank und bleibt Chef des Stadtverbandes. Künftiger OB Tobias Degode bedankt sich für Wahlunterstützung – und bleibt parteilos.

Tobias Degode, der designierte Leonberger Oberbürgermeister, hat es sich nicht nehmen lassen, als Gast bei der Jahreshauptversammlung des CDU-Stadtverbandes Leonberg im Eltinger Hof vorbeizuschauen. Schließlich hatte ihn der CDU-Vorsitzende Oliver Zander - gemeinsam mit Stephan Schwarz, dem Vorsitzenden des Stadtverbandes der Freien Wähler – für die OB-Kandidatur gewinnen können und mit großem Einsatz zum deutlich Wahlsieg gleich im ersten Wahlgang begleitet.

 

Große Unterstützung hatte Degode im Wahlkampf von vielen Mitgliedern beider Parteien bekommen. „Ohne diese Unterstützung wäre ich gar nicht angetreten, das war schon eine enorme Leistung“, sagte der künftige Rathaus-Chef sichtlich gelöst bei der CDU-Versammlung vor etwa 30 Parteimitgliedern und durfte noch einige Glückwünsche entgegennehmen. „Ich bin jetzt froh, dass die Anspannung weg ist.“

Und nein, sagt er später mit einem Augenzwinkern, „ich habe heute keinen CDU-Mitgliedsantrag unterschrieben“. Er möchte parteiunabhängig bleiben, „und über die Parteigrenzen hinweg die Stadt nach vorne bringen, mit einer gemeinsamen Sachpolitik, die auf Vertrauen und Verlässlichkeit basiert.“ Eine lange Rede hielt er an diesem Abend nicht. „Ich muss doch aufpassen, dass ich nicht alles verpulvere, was ich am 28. November bei meiner Amtseinführung um 19 Uhr in der Stadthalle sagen werde.“

CDU Stadtverband Leonberg: Oliver Zander fehlt mit Grippe

Oliver Zander, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Leonberg, musste an diesem Abend selbst durch Abwesenheit glänzen. Die Grippe hatte ihn so richtig erwischt. Also übernahmen kurzfristig sein bisheriger Stellvertreter Andreas Wierse und Leonbergs ehemaliger Bürgermeister Helmut Noë – unter anderem lange Jahre an der Spitze der CDU-Kreistagsfraktion aktiv – die Sitzungsleitung. Seine Rede, in der er noch einmal einen politischen Rückblick vornahm, hatte Zander aber schon vorbereitet. Darin erwähnte er unter anderem den Erfolg bei der Kommunalwahl im Juni 2024, wo die CDU-Fraktion wieder die meisten Stimmen aller Parteien auf sich vereinen konnte.

Das Jahr 2025 habe zunächst ganz im Zeichen des Bundestagswahlkampfes gestanden, dann folgte der OB-Wahlkampf in Leonberg. „Von Anfang an war es mein Bestreben, eine möglichst breite Unterstützung aus allen Fraktionen des Gemeinderats zu gewinnen“, so Oliver Zander, der in seinem Amt als Stadtverband-Vorsitzender bestätigt wurde. Andreas Wierse tritt im Stadtverband ab sofort etwas kürzer, „da ich noch so viele andere Tätigkeiten habe“, und wurde in den Beirat gewählt. Für ihn rückte Isa Dollhopf als stellvertretende Vorsitzende nach.

Tobias Degode, der künftige OB von Leonberg Foto: Simon Granville

Nach zwei bereits absolvierten Wahlkämpfen in diesem Jahr steht mit der Landtagswahl 2026 schon die nächste große Herausforderung bevor. „Wir müssen jetzt mit voller Energie weitermachen“, betont der Böblinger Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz, der in Leonberg zu Gast war und Einblicke in die aktuelle Bundespolitik hab.

Sabine Kurtz, die scheidende Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin, setzt gemeinsam mit Albrecht Stickel, dem CDU-Spitzenkandidaten im Wahlkreis 6 (Herrenberg, Leonberg, Weil der Stadt), auf eine erfolgreiche Nachfolge. Auch Matthias Miller, CDU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter, der bei der kommenden Wahl nicht mehr antreten wird, stimmte die Leonberger CDU-Mitglieder auf den bereits gestarteten Wahlkampf ein.

Ehrung langjähriger CDU-Mitglieder

60 Jahre
Der CDU-Stadtverband zeichnete Gerhard Dietrich für 61-jährige Mitgliedschat aus. Ursula Grupp und Dieter Brand sind seit 60 Jahren in der Partei.

40/30 Jahre
Kurt Niethammer wurde für seine 40-Jährige Treue zur Leonberger CDU geehrt. Helga Sauer und Dirk Jeutter sind seit 30 Jahren dabei.