Im Rennen um den Posten des CDU-Vorsitzenden hat Kandidat Friedrich Merz vor allem der AfD den Kampf angesagt. Er will der Partei die Hälfte ihrer Wähler abjagen.

Berlin - Der Kandidat im Rennen um den CDU-Vorsitz, Friedrich Merz, sagt der AfD den Kampf an und will der rechtspopulistischen Partei die Hälfte ihrer Wähler abjagen.

 

Kurzfristig bekomme man die AfD zwar nicht weg, weil sie in allen 16 Länderparlamenten sowie im EU-Parlament und im Bundestag sitze, sagte der frühere Unionsfraktionschef am Mittwoch im Interview der „Bild“-Zeitung. „Aber halbieren kann man sie.“ Er wolle enttäuschte Wähler zurückgewinnen. Aus seiner Sicht sei die AfD offen nationalistisch und in Teilen antisemitisch und daher weder „koalitions- noch gesprächsfähig“.

Die AfD liegt in Umfragen zurzeit bei 13 bis 16 Prozent, im Bundestag ist sie größte Oppositionsfraktion.

Merz sagte in dem Interview, bei dem auch Leserfragen gestellt wurden, die Wähler erwarteten, dass die Politiker die Sicherheit hierzulande garantierten. „Rechtsstaat geht nur, wenn das Gewaltmonopol beim Staat ist - und bei niemand anderem.“ Es brauche eine „klare Priorität für Innere Sicherheit“.

Neben Merz bewerben sich CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und eine Reihe weithin unbekannter Kandidaten um den Vorsitz. Entschieden wird auf einem Parteitag am 7. Dezember in Hamburg. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte nach den schweren Verlusten für die Union bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen ihren Rückzug vom Vorsitz angekündigt.