Mit einem neuen Konzept wollen die Veranstalter die Cebit wieder attraktiver machen. Das Zugpferd: Cloud Computing, die "Wolke" im Internet.

Hannover - Die "IT-Wolke" soll die CeBIT nach oben bringen: Nach durchwachsenen Jahren will die weltgrößte Computermesse mit dem Leittrend Cloud Computing wieder wichtiger werden. Auch Verbraucher werden verstärkt auf das Messegelände in Hannover gelockt. Der IT-Verband BITKOM hofft auf erneut mehr als 300.000 Besucher. Am Montag gibt es die ersten Pressetermine, unter anderem vom Software-Riesen Microsoft, sowie die offizielle Eröffnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Die CeBIT ist seit den Rekordmessen vor einem Jahrzehnt deutlich geschrumpft. Vor allem in der Wirtschaftskrise sanken Aussteller- und Besucherzahlen. In diesem Jahr kommen wieder etwas mehr Unternehmen nach Hannover. Eine Woche vor dem Start waren es über 4200 - gut 50 mehr als 2010. Die Ausstellerzahl war 2009 um ein Viertel auf 4300 eingebrochen.

"Cloud-Computing" großes Thema in diesem Jahr


Eine zentrale Rolle spielt in diesem Jahr das sogenannte Cloud Computing, bei dem Software und Daten aus der "IT-Wolke" im Internet abgerufen werden. Als Verbraucher kommt man damit zum Beispiel in Berührung, wenn man ein Webmail-Postfach nutzt. Das Prinzip gibt es schon seit Jahren, Unternehmen wie Google oder der Unternehmenssoftware-Spezialist Salesforce.com setzen konsequent darauf. Seit einiger Zeit will aber auch der große CeBIT-Aussteller Microsoft mit ganzer Kraft in die "Wolke". Der Deutschlandchef des Windows-Riesen, Ralph Haupter, will auf der Messe-Pressekonferenz am Montag laut Unternehmenskreisen 12 Cloud-Thesen vorstellen.

Die CeBIT soll in diesem Jahr mit der Aufteilung in vier Bereiche klarer strukturiert werden. Die Sparten dafür heißen "Pro" (Geschäftskunden), "Gov" (öffentliche Hand), "Lab" (Forschung) und "Life" (Privatnutzer).

In den vergangenen Jahren hatten der CeBIT konkurrierende Hightech-Messen zugesetzt, wie der Mobile World Congress in Barcelona im Mobilfunkbereich und die Funkausstellung IFA in Berlin bei Verbraucherelektronik. Große Aussteller wie Nokia oder Panasonic zogen aus Hannover ab. Messechef Frank Pörschmann freut sich deswegen über einige Rückkehrer wie etwa die Druck-Spezialisten Brother, Epson und Xerox. Auch Mobilfunk-Schwergewichte wie Telefónica und Motorola seien diesmal mit im Boot. "Die großen Namen sind zurück", verkündete der CeBIT-Chef. Auch IBM-Chef Sam Palmisano reist am Montag zur Eröffnung nach Hannover.