Özdemir verteidigt seinen Vorstoß, im Kampf gegen hohe Lebensmittelpreise die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu streichen. Der Minister warnt vor weiteren Preissteigerungen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) rechnet mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen in Deutschland. „Vieles kommt leider erst noch“, sagte der Minister der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). So habe die Lebensmittelindustrie lange Einkaufsfristen für Energie. „Wir müssen im Herbst und Winter mit Steigerungen rechnen, weil sich der Handel jetzt mit teurer Energie versorgen muss und die Preissteigerungen an die Kunden weitergereicht werden.“

 

Im „Morgenmagazin“ des ZDF räumte Özdemir mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine ein: „Ich kann die Folgen des Krieges als bundesdeutscher Agrarminister nicht ungeschehen machen.“ Es gehöre zur russischen Strategie, Getreideexporte aus der Ukraine zu blockieren, um die weltweite Nahrungsmittelkrise weiter zu verschärfen. „Der Krieg Russlands, der muss enden“, sagte der Grünen-Politiker. Darum sei ein „Teil der Strategie, die Ukraine zu ertüchtigen, damit sie in diesem Krieg erfolgreich ist“.

Özdemir verteidigte in der „Rheinischen Post“ seinen Vorstoß, im Kampf gegen hohe Lebensmittelpreise die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu streichen. „Dass das aktuelle Mehrwertsteuersystem einmal grundsätzlich auf den Prüfstand gehört, darüber kann es nicht ernsthaft Streit geben“, erklärte der Grünen-Politiker. „Logik, Einfachheit und Nachhaltigkeit sind dabei die Stichworte. Da landet man dann schnell bei meinem Vorschlag.“