Auch er sei kein Freund der Vollverschleierung von Frauen, sagt der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir. Doch die CDU im Land verwende zu viel Energie auf die Burka-Frage und vergesse dabei die wichtigen Dinge in den Koalitionsgesprächen.

Reutlingen - Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat der CDU im Südwesten Doppelmoral beim Thema Vollverschleierung von Frauen vorgeworfen. Er sei zwar kein Freund von Burkas, sagte er dem „Reutlinger General-Anzeiger“ (Mittwoch). „Aber ich finde es spannend, dass die CDU so viel Energie auf wenige vollverschleierte Frauen in Deutschland verwendet.“ Wenn es um Waffenlieferungen und darum gehe, die Wurzeln des Islamismus zu bekämpfen, „dann entdeckt die Union ihr großes Herz für die Scheichs, die mit ihrem Vermögen den Fundamentalismus in die Welt tragen“.

 

Das von der CDU geforderte „Burka-Verbot“ ist einer der Knackpunkte auf dem Weg zu einer grün-schwarzen Koalition in Baden-Württemberg. Bis Ende April wollen die beiden Parteien die inhaltlichen Fragen für ihren Koalitionsvertrag geklärt haben.