Real Madrid hat das Duell der Top-Teams im Champions-League-Achteflinale verloren und auch im Rückspiel bei Manchester City eine 1:2-Niederlage kassiert. Derweil musste auch Juventus Turin die Segel streichen.
Manchester - Ilkay Gündogan warf Toni Kroos raus - und der überragende Superstar Cristiano Ronaldo erlebte eine seiner bittersten Europapokal-Nächte. Nach 148 Tagen Corona-Pause haben Manchester City (mit Gündogan) und trotz einer Ronaldo-Gala auch Olympique Lyon das Finalturnier der Champions League in Lissabon erreicht.
Nationalspieler Gündogan entschied im Gigantengipfel zwischen ManCity und Real Madrid das packende deutsche Duell mit dem 2014er-Weltmeister Kroos für sich. Ein 2:1 (1:1) führte die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola ins Viertelfinale am 15. August gegen Lyon. Die Franzosen retteten nach ihrem 1:0-Hinspielsieg ein 1:2 (1:1) bei Juventus Turin ins Ziel.
Varane patzt zweimal
Real wollte es nach der 1:2-Niederlage zu Hause im Hinspiel zunächst ganz ruhig angehen, doch dieser Ansatz war im leeren Etihad Stadium nach einem fatalen Ballverlust von Weltmeister Raphael Varane im eigenen Strafraum früh gescheitert. Raheem Sterling schob zum 1:0 für City ein und erzielte damit das erste Champions-League-Tor seit dem 11. März. Der gesperrte Kapitän Sergio Ramos fehlte Madrid als Stabilisator enorm.
ManCity, das vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS unter fragwürdigen Umständen die Aufhebung seiner Europapokalsperre erreicht hat, mühte sich mit der Führung im Rücken seinerseits um Kontrolle und beschäftigte den Gegner mit Pressing - doch alle Abwehrspieler verloren im Strafraum vor dem Ausgleich Karim Benzema (28.) aus den Augen. Einen zweiten bitteren Fehler des bemitleidenswerten Varane nutzte Gabriel Jesus (68.). Gündogan und der Real-Taktgeber Kroos kamen sich im Mittelfeld gelegentlich ins Gehege, beide blieben zumeist unauffällig.
Ronaldo kann Aus nicht abwenden
Ronaldos Traum vom Triumph mit Turin bleibt unerfüllt. Neben dem Doppeltorschützen spielte am Freitagabend der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer die Hauptrolle: Zwei äußerst zweifelhafte Elfmeterpfiffe prägten die erste Spielhälfte. Lyons Memphis Depay (12., Foulelfmeter) und Ronaldo (43., Handelfmeter) nutzten die Chancen vom Punkt. Der Portugiese (60.) sorgte mit einem ansatzlosen Linksschuss aus der Distanz für den Sieg, zum Weiterkommen fehlte aber ein weiterer Treffer.
Juventus, das 2019 im Viertelfinale an Ajax Amsterdam gescheitert war, begann dominant, der Strafstoß veränderte aber das Spiel zunächst. Turins Rodrigo Betancur hatte gegen Houssem Aouar regelkonform geklärt, Zwayer entschied trotz Ansicht der Videobilder auf Elfmeter - er ahndete wohl einen leichten Kontakt zwischen Federico Bernardeschi und Aouar.
Turin wirkte in der Folge fahrig. Ein sehenswertes Solo Bernardeschis gegen fünf Gegenspieler vergab dieser am Ende ebenso sehenswert aus kurzer Distanz (20.), es blieb eine der wenigen Chancen. Dann ahndete Zwayer ein vermeintliches Handspiel Depays im Strafraum, der Arm des Niederländers war dabei angelegt. Ronaldos Führungstreffer setzte dann Kräfte frei, die Gastgeber waren in der zweiten Hälfte das bessere Team.