Borussia Mönchengladbach hat in der Champions League einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde gemacht. Der Fußball-Bundesligist besiegte am Mittwoch im heimischen Stadion Schachtjor Donezk aus der Ukraine.

Mönchengladbach - Angeführt vom starken Kapitän Lars Stindl hat Borussia Mönchengladbach nach einer erneuten Gala gegen Schachtjor Donezk beste Chancen auf das erstmalige Erreichen des Achtelfinales in der Champions League. Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem bislang letzten Heimsieg in der Königsklasse ließ der weiter ungeschlagene Spitzenreiter der Gruppe B beim 4:0 (3:0) dem ukrainischen Meister auch diesmal keine Chance. Vor drei Wochen hatte die Borussia im Hinspiel in Kiew mit 6:0 triumphiert.

 

Am Mittwochabend war wieder einmal Stindl der entscheidende Mann. Ein Tor (17. Minute/Foulelfmeter) und eine Vorarbeit zu Nico Elvedis 2:0 (34.) steuerte der 32 Jahre alte Ex-Nationalspieler bei. Schon beim 4:2 gegen den FC Sevilla am 25. November 2016 war Stindl mit zwei Toren und einer Vorarbeit maßgeblich am Gladbacher Erfolg beteiligt. Nach Breel Embolos tollem Fallrückzieher-Treffer (45.+1) und Oscar Wendts direktem Freistoß-Tor (77.) dürfte es anders als vor fünf Jahren, als Gladbach in die Europa League musste, nach der Vorrunde in die K.o.-Runde der Champions League gehen.

Team führt Gruppe B mit acht Punkten an

Nach vier Spielen führt das Team von Trainer Marco Rose die Gruppe B mit acht Punkten an, muss in den letzten beiden Gruppenspielen aber gegen Inter Mailand (1. Dezember) und bei Real Madrid (9. Dezember) antreten. Das Überwintern in Europa haben die Borussen bei ihrer dritten Champions-League-Teilnahme nach 2015 und 2016 damit fast schon sicher. Schon jetzt hat Gladbach mehr Punkte als bei den bisherigen Teilnahmen nach allen sechs Vorrundenspielen.

Schöner Neben-Effekt des Sieges gegen das erneut überforderte Donezk-Team: Die Finanzspritze für die durch die Corona-Krise beanspruchte Club-Kasse wuchs am Mittwoch bereits auf knapp 31 Millionen Euro in dieser Königsklassen-Saison an.

Wie schon vor drei Wochen waren die Gladbacher auch diesmal wieder klar besser. Möglicherweise lag es an der emotionalen Bedrohung in Person von Alassane Plea, die Rose durch dessen Nominierung für den Kader erzeugte. Der Dreifach-Torschütze vom Hinspiel war erst kurzfristig vor dem Rückspiel aus einer Quarantäne nach positivem Corona-Test zurückgekehrt und wurde am Mittwoch eingewechselt (69.).

Traumtor unmittelbar vor der Pause

Seine Angriffskollegen Stindl, Embolo, Marcus Thuram und Valentino Lazaro bei seinem Startelf-Debüt für die Borussia erzeugten schon vor der Halbzeit gehörig Druck. Stindl leitete seine Führung nach einer kurz zuvor von Florian Neuhaus vergebenen Möglichkeit per Traumpass auf Thuram ein. Sergej Kriwzow brachte den französischen Nationalstürmer zu Fall, Kapitän Stindl verwandelte vom Punkt selbst. Mit einer genauen Vorlage per Ecke ermöglichte er später Elvedi das 2:0. Damit schraubte der ConfedCup-Sieger von 2017 seine persönliche Bilanz in dieser Champions-Leaugue-Saison auf fünf Scorerpunkte. Im 15. Königsklassen-Spiel war es zudem Stindls siebtes Tor.

Die Entscheidung fiel unmittelbar vor der Pause - durch ein Traumtor: Embolo, der zunächst noch am Pfosten gescheitert war (21.), verwandelte eine verunglückte Rettungsaktion der Ukrainer per Fallrückzieher im Fünfmeterraum zum 3:0.

Donezk, das in der ersten Halbzeit offensiv nicht auffiel, versuchte nach dem Wechsel noch einmal alles und hatte mehr Ballbesitz. Gefährlich wurden die Gäste aber kaum mehr. Gladbach hingegen schonte seine Kräfte für das Bundesligaspiel am Samstag gegen den FC Schalke 04 und legte noch einmal nach. Wendts Freistoß-Flanke verpassten Freund wie Feind - sie landete zum Endstand im Netz.