Bayern München und Schalke 04 haben für die Gruppenphase der Königsklasse gute Lose erwischt. Der Einzug ins Achtelfinale wird keine Herkulesaufgabe. Richtig schlimm traf es hingegen Borussia Dortmund. Auf den deutschen Meister warten drei andere Champions.

Monte Carlo - Nach diesem Los entfuhr sogar dem großen Real-Star Cristiano Ronaldo ein schwerer Stoßseufzer. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke setzte hingegen ein professionelles Dauerlächeln auf. Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam heißen die Kontrahenten des deutschen Meisters in der Gruppe D der Champions League. „In dieser Gruppe werden Helden geboren!“, lautete das recht euphorische Statement des BVB-Boss’ nach der Loszeremonie in Monte Carlo am Donnerstagabend. Deutlich leichter wird der Weg ins Achtelfinale der Fußball-Königsklasse für den FC Bayern München und Schalke 04.

 

Die Münchner haben es in der Gruppe F mit dem FC Valencia, dem OSC Lille und BATE Borissow aus Weißrussland zu tun. Schalkes Gegner in der Gruppe B sind Frankreichs Überraschungsmeister HSC Montpellier, Olympiakos Piräus und der FC Arsenal aus London mit den deutschen Nationalspielern Lukas Podolski und Per Mertesacker.

DFB-Cracks

Auch der BVB bekommt Besuch von zwei DFB-Cracks. Mesut Özil und Sami Khedira werden mit Real Madrid nach Dortmund reisen. Deren Teamkollege Ronaldo schnaufte auf der Bühne des Grimaldi Forums tief durch und gestand: „Alle wissen, das ist die schwerste Gruppe.“

Watzke ließ sich den Schrecken aber nicht anmerken. „Mir ist es tausendmal lieber, gegen Real Madrid und Manchester City zu spielen, als im Dezember nach Donezk zu fahren. Das ist das, worauf unsere Fans gewartet haben. Wir gehen diese Aufgaben an mit vollem Elan“, sagte Watzke. Die Meister aus Spanien, England und Deutschland, den besten Nationen im UEFA-Ranking und der Champion aus den Niederlanden - viel schlimmer hätte es nicht kommen können für die Dortmunder, die nach den Enttäuschungen der Vorjahre international angreifen wollen.

„Das ist eine spektakuläre Gruppe. Ich freue mich schon auf die Herausforderung“, sagte Dortmunds Coach Jürgen Klopp, für dessen Team die Gruppenphase am 18. September mit einem Heimspiel gegen Ajax beginnt. Nationalspieler Mats Hummels teilte via Facebook begeistert mit: „Was für eine geile Gruppe. Mehr fällt mir im Moment nicht ein.“ Der BVB will in dieser Saison auf jeden Fall besser abschneiden als in der vorigen Spielzeit, als bereits in der Vorrunde das Aus in der Königsklasse kam.

Wiedersehen mit dem FC Valencia

Für den im Top-Topf gesetzten FC Bayern gibt es in der Gruppe F gleich zum Start am 19. September ein Wiedersehen mit dem FC Valencia. Mit einem Finalsieg im Elfmeterschießen gegen die Spanier hatten die Münchner 2001 letztmals die Champions League-Trophäe nach Deutschland geholt. Fünf Jahre zuvor war Valencia allerdings gleich in der ersten UEFA-Cup-Runde Endstation für den FC Bayern gewesen. „Wir haben da schon einmal schlimm verloren“, erinnerte Finanzvorstand Karl Hopfner.

„Valencia ist eine Top-Mannschaft in Spanien. Das ist ein mittelschweres Los. Unsere Zielstellung ist klar: Wir wollen in die nächste Runde - und zwar als Erster“, sagte Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer. „Es sollte schon unser Ziel sein, ins Achtelfinale zu kommen. Es hätte schwerer kommen können - keine Frage“, stellte Hopfner zufrieden fest.

FC Schalke 04 hat gute Laune

Auch beim FC Schalke war die Laune heiter. Vorstandsmitglied Peter Peters - bei der Auslosung fast Sitznachbar von Watzke - konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. „Wir gehen selbstbewusst in die Champions League. Die anderen Vereine sind nicht glücklich, dass sie Schalke als Gegner gezogen haben“, erklärte Peters. „Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Arsene Wenger und Lukas Podolski, mit dem ich damals beim 1. FC Köln ein Jahr lang zusammen gearbeitet habe“, sagte Coach Huub Stevens. Zum Auftakt müssen die Knappen am 18. September in Piräus ran.

Die Champions League bleibt für die teilnehmenden Clubs auch 2012/13 ein florierendes Geschäft. In der neuen Spielzeit werden insgesamt 910,3 Millionen Euro ausgeschüttet, gut 150 Millionen mehr als im Vorjahr und so viel wie nie zuvor. Als fixe Startprämie können alle 32 Vereine 8,6 Millionen Euro verbuchen - 1,4 Millionen mehr als in der Saison 2011/12. In der Summe winken dem Nachfolger des FC Chelsea als Sieger im besten Fall mehr als 60 Millionen Euro. Das Finale findet am 25. Mai 2013 in London statt.