Er ist 36 Jahre alt – aber noch längst nicht müde. In der Königsklasse stellt der portugiesische Superstar von Manchester United die nächste Bestmarke auf. Und sorgt gleich selbst für den passenden Knalleffekt.

Manchester/Stuttgart - Das „Old Trafford“ wird von poetisch veranlagten Fans gerne auch „Theater der Träume“ genannt. Was in dieser Saison mehr denn je passt, schließlich dient die Fußball-Arena von Manchester United einem der größten (Selbst-)Darsteller dieses Sports als Bühne: Cristiano Ronaldo spielt seit ein paar Wochen wieder für die Reds, und er besetzt – natürlich – die Hauptrolle. Auch in der Königsklasse.

 

Gegen den FC Villareal bestritt der 36-jährige Portugiese am Mittwochabend sein 178. Spiel in der Champions League. Damit ließ Ronaldo Ex-Torwart Iker Casillas, seinen ehemaligen Teamkollegen von Real Madrid, hinter sich. Auf Rang drei liegen gemeinsam Lionel Messi und Xavi (je 151), dann folgt Raul (142). Der deutsche Profi mit den meisten Einsätzen ist Thomas Müller vom FC Bayern, der am Mittwoch gegen Dynamo Kiew (5:0) sein 126. Spiel absolvierte und damit auf Rang elf liegt.

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So weit, so gut? Denkste! Denn Ronaldo wäre nicht Ronaldo, wenn er zu seinem Rekord nicht gleich auch noch den passenden Knalleffekt geliefert hätte.

Auch der Trainer schwärmt

Nach dem missratenen Auftakt in die Gruppenphase beim 1:2 bei den Young Boys Bern war Manchester United im ersten Heimspiel schon unter Druck, und beinahe hätte es im Duell gegen den FC Villareal gleich den nächsten Rückschlag gegeben. Kurz vor Schluss stand es 1:1, und bis dahin war von Cristiano Ronaldo nicht viel zu sehen gewesen. Doch dann folgte, in der fünften Minute der Nachspielzeit, sein großer Auftritt im „Theater der Träume“: Der Superstar erzielte den Siegtreffer, den er mit einer Kopfballablage Sekunden zuvor selbst eingeleitet hatte – und nahm anschließend nicht nur die Huldigung der Fans und seiner Mitspieler entgegen, sondern auch das Lob seines Trainers. „Es gab in der ersten Hälfte ein paar halbwegs ordentliche Kopfbälle von ihm, die zu Chancen hätten werden können, aber das Zeichen eines sehr, sehr guten Angreifers ist eben, dass er ruhig bleibt“, schwärmte Ole Gunnar Solskjaer. „So war Cristiano Ronaldo seine ganze Karriere hindurch – er ist mental einfach unglaublich stark. Ich habe ihn den ganzen Tag gesehen, wie er sich für diese Partie aufgebaut hat, wie konzentriert er war. Und wenn er diese eine Chance dann bekommt, ist es ein Tor.“

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Ronaldo selbst berichtete nach der Partie, wie er seine Kollegen vor der zweiten Halbzeit angespornt hatte: „Ich habe zu den Spielern im Tunnel gesagt, dass wir daran glauben müssen“, sagte der Mann, der mit 136 Treffern vor Lionel Messi (121) auch die ewige Torschützenliste der Champions League anführt. „Aber wir hatten auch etwas Glück, das wir im letzten Spiel nicht hatten.“

Nach seiner Rede postete er bei Instagram übrigens ein Jubelbild von sich mit freiem Oberkörper. Was für eine Inszenierung!