Franck Ribéry führt die Münchner ins Achtelfinale - Bayern hat Gruppensieg klar gemacht.

München - Mit spielerischer Leichtigkeit hat der FC Bayern das erste Etappenziel auf dem Weg zum ersehnten Heimfinale in der Champions League erreicht. Die Münchner fertigten den FC Villarreal mit 3:1 (2:0) ab und zogen vorzeitig ins Achtelfinale der europäischen Königsklasse ein. Versüßt wurde der Abend sogar noch durch den vorzeitig feststehenden Gruppensieg dank der 2:1-Schützenhilfe des SSC Neapel gegen Manchester City. "Man sieht, dass es eine sehr schwere Gruppe war. Da haben wir souverän den Durchmarsch geschafft. Positiv ist, dass wir jetzt im Achtelfinale zuerst auswärts gegen einen Gruppenzweiten spielen. Das war unser Bestreben", sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

 

Ribéry und Gomez sorgen für die Tore

"Wir haben unsere Gruppe gewonnen, da kann man der Mannschaft und dem Trainer nur ein Kompliment machen. Wir haben das getan, was wir tun mussten und sind Gruppenerster geworden. Das ist wunderbar", betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im TV-Sender Sky. Der überragende Doppel-Torschütze Franck Ribéry (3./69. Minute) und Mario Gomez (23.) mit seinem sechsten Champions-League-Treffer dieser Saison erwärmten die 66 000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz Arena mit ihren Toren. Mit dem Weiterkommen schraubten die Bayern ihre Prämieneinnahmen in dieser Champions-League-Saison bereits auf 15,9 Millionen Euro.

Toni Kroos rückte in die zentrale Spielmacherrolle

Einziger Schönheitsfehler war das Gegentor von Jonathan de Guzman (50.). "Wir sind sehr stolz und glücklich, dass wir schon vor dem letzten Spieltag als Gruppensieger feststehen", sagte Gomez nach seinem 20. Treffer im 20. Pflichtspiel. "Alles in allem können wir sehr zufrieden sein, wir haben das Spiel gewonnen, das wollten wir." Nach der Bundesliga-Pleite gegen den BVB baute Jupp Heynckes seine Elf moderat um - und wurde schon nach drei Minuten dafür belohnt. Als Doppel-Sechs bot der Bayern-Trainer den erfahrenen Anatoli Timoschtschuk und den jungen David Alaba auf, Toni Kroos rückte dafür in die zentrale Spielmacherrolle.

Thomas Müller lediglich auf der Bank

Nationalelf-Kollege Thomas Müller erhielt eine schöpferische Pause und durfte von der Bank aus genüsslich mitansehen, wie der starke Kroos nach einem Fehlpass von Carlos Marchena den Ball eroberte und einen wunderbaren Pass auf Ribéry spielte. Der Franzose krönte die sehenswerte Stafette mit einem gefühlvollen Heber über Villarreal-Torwart Diego Lopez. Mit dem frühen 1:0 war der Weg in Richtung Achtelfinale für den deutschen Rekordmeister bereitet. Bei winterlichen Temperaturen und leichtem Nebel über der Spielfläche waren die Bayern sofort auf königsklassenkompatibler Betriebstemperatur. Vor allem über die linke Seite mit Kapitän Philipp Lahm und Ribéry entfalteten die Gastgeber Druck und stellten die morsche Abwehr der Spanier immer wieder vor Herausforderungen.

Robben stand bis zur 75. Minute auf dem Platz

Villarreal wurde seiner Rolle als Punktelieferant der Gruppe A gerecht und kam in der 39. Minute erstmals überhaupt halbwegs gefährlich vor das Bayern-Tor. Nach dem schmerzhaften Rückschlag im Liga-Hit gegen Dortmund zeigten die Gastgeber in der Königsklasse wieder ihr wahres Gesicht. Auch Robben war gegen den willkommenen Aufbaugegner deutlich besser integriert in das Geschehen als gegen die Borussia und konnte nach seiner langen Verletzungspause wichtige Spielpraxis sammeln. Bis zur 75. Minute durfte er ran, ehe er durch Ivica Olic ersetzt wurde. "Es ist wichtig, wieder auf dem Platz zu stehen und Rhythmus zu bekommen", sagte der Niederländer.

Ribéry war überragender Mann auf dem Platz

Überragender Mann auf dem Platz war aber Ribéry. Per spektakulärem Seitfallzieher (54.) und sogar per Kopf (55.) scheiterte der kleine Franzose noch. 20 Minuten vor Schluss allerdings krönte der Flügelflitzer seine starke Vorstellung, umkurvte nach Kroos-Zuspiel Villarreal-Keeper Lopez und schob zum entscheidenden 3:1 ein. Kurz vor dem Erfrieren durfte sich dann auch noch Bayern-Schlussmann Manuel Neuer auszeichnen, als er gegen Marco Ruben parierte (80.).