Das Kräftemessen der Superstars entscheidet Real Madrid gegen Paris Saint-Germain für sich. Lange sieht es nach einem Unentschieden aus, doch dann schlägt der Titelverteidiger zu. Auch Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp hat Grund zur Freude.

Madrid/Porto - Real Madrid hat sich im Gigantenduell der Champions League einen Vorteil für das Rückspiel gesichert. Die Königlichen um Cristiano Ronaldo und Fußball-Weltmeister Toni Kroos setzten sich im Hinspiel des Achtelfinal-Krachers gegen Paris Saint-Germain mit 222-Millionen-Euro-Mann Neymar, Kylian Mbappé und Co. 3:1 (1:1) durch. Ronaldo mit einem Doppelpack (45./Foulelfmeter/83.) und Marcelo (86.) trafen für den Titelverteidiger. Adrien Rabiot (33.) erzielte das Tor für die Gäste.

 

„Das war ein ganz wichtiger Sieg“, sagte Real-Kapitän Sergio Ramos. „Es gibt Tage in der Champions League, an die man sich immer erinnern wird und dieses Spiel wird eine gute Erinnerung sein.“ Für das in knapp drei Wochen anstehende Aufeinandertreffen in Paris forderte er von seinem in der Liga kriselnden Team: „Wir müssen die Konzentration behalten“.

In der zweiten Begegnung am Mittwochabend machte der FC Liverpool einen Riesenschritt in Richtung Viertelfinale. Die Reds von Trainer Jürgen Klopp siegten ohne den gesperrten Confed-Cup-Sieger Emre Can und mit Torwart Loris Karius 5:0 (2:0) beim FC Porto.

Erste Gelegenheit verwandelt Ronaldo nicht

Im Santiago Bernabéu in der spanischen Hauptstadt sahen die Zuschauer von Beginn an eine intensive und temporeiche Partie. Schon nach drei Minuten hatte Ronaldo die erste Gelegenheit für die Gastgeber. Der 33-Jährige verfehlte das Tor jedoch. Kurz darauf scheiterte Kroos mit einem Distanzschuss an Alphonse Areola im Pariser Tor (5.), ehe Yuri Berchiche (7.) für die erste Torannäherung von PSG sorgte. Beim souveränen Spitzenreiter der Ligue 1 wurde der deutsche Nationalspieler Julian Draxler in der Schlussphase eingewechselt, Torhüter Kevin Trapp saß nur auf der Bank.

Mit der zweiten echten Chance brachte Rabiot die Franzosen in Front: Mbappé setzte sich auf der rechten Seite stark durch, flankte in die Mitte und Rabiot schoss aus knapp 15 Metern ein. Zuvor hatte Ronaldo die große Möglichkeit zur Real-Führung frei vor Areola vergeben (27.) - statt ins Tor traf er ins Gesicht des Keepers.

Die nächste dicke Chance ließ sich der portugiesische Europameister nicht nehmen: Giovani Lo Celso hatte Kroos im Strafraum umgerissen und Ronaldo verwandelte kurz vor der Pause den fälligen Strafstoß in die linke Ecke. Es war bereits Ronaldos zehnter Treffer in der laufenden Königsklassen-Saison, dem er später den elften folgen ließ. Aufgrund der gefährlicheren Offensivaktionen war der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt hochverdient. Der bereits mit einer Gelben Karte vorbelastete Lo Celso hatte Glück, dass er auch in der zweiten Hälfte noch mitspielen durfte.

Liverpool erspielt sich schnell einen beruhigenden Vorsprung

Nach dem Seitenwechsel erwischte PSG den besseren Start. Mbappé zwang Keylor Navas im Tor der Königlichen zu einer Glanztat (49.), Rabiots Schuss wurde im letzten Moment von Sergio Ramos geblockt (54.). Auf der anderen Seite verfehlte Karim Bezema eine Isco-Flanke nur knapp (61.). Real steigerte sich wieder und schlug kurz vor dem Ende eiskalt zweimal zu: Erst traf Ronaldo, dann war Marcelo erfolgreich und ließ das Bernabéu erbeben.

Liverpool erspielte sich in Porto schon im ersten Durchgang einen beruhigenden Vorsprung. Sadio Mané profitierte bei seinem 1:0 von einem Patzer des portugiesischen Torhüters José Sá, der den nicht besonders stark geschossenen Ball unter seinem Körper durchrutschen ließ (25.). Vier Minuten später traf Mohamed Salah. In der zweiten Hälfte schloss Mané einen Konter zum 3:0 ab (53.), ehe dem früheren Hoffenheimer Roberto Firmino (70.) das vierte Tor für die Engländer gelang. Den Schlusspunkt setzte erneut Mané (85.) Der erste Viertelfinaleinzug in der Champions League seit 2009 dürfte für Liverpool nur noch Formsache sein. Am 6. März treffen sich die Teams zum Rückspiel.