Leverkusen hat es doch noch ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Ein 1:0 in San Sebastian sicherte das Weiterkommen, weil Manchester mitspielte und den Bayer-Rivalen Donezk besiegte. Damit ist die Hyypiä-Elf in allen drei Wettbewerben noch gut vertreten.

Leverkusen hat es doch noch ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Ein 1:0 in San Sebastian sicherte das Weiterkommen, weil Manchester mitspielte und den Bayer-Rivalen Donezk besiegte. Damit ist die Hyypiä-Elf in allen drei Wettbewerben noch gut vertreten.

 

San Sebastian - Manchester sei Dank! Mit englischer Schützenhilfe und dem ersten Auswärtssieg in der Champions League nach langen 4088 Tagen hat Bayer Leverkusen doch noch das Achtelfinale erreicht. Zwei Wochen nach dem Debakel gegen Manchester United meldete sich der Zweite der Fußball-Bundesliga am Dienstag mit einem 1:0 (0:0) bei Real Sociedad San Sebastian zurück und profitierte zugleich vom 0:1 des Rivalen Schachtjor Donezk bei ManUnited. Damit verdrängte Bayer mit zehn Punkten noch die Ukrainer (8) vom zweiten Tabellenplatz.

Ömer Toprak (49.) erzielte vor 22 000 Zuschauern im Anoeta-Stadion den Siegtreffer für die Werkself, die zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte zu den 16 besten Clubs in Europa gehört. Als Gruppenzweiter winkt den Leverkusenern, die bereits garantierte Einnahmen von 21,5 Millionen Euro sicher haben, bei der Auslosung am Montag ein hochkarätiger Gegner wie Real Madrid.

„Wir sind selbstbewusst aufgetreten und nicht ungeduldig geworden. Wenn man die 90 Minuten sieht, dann haben wir hochverdient gewonnen“, sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler dem TV-Sender Sky und freute sich auf eine „Zigarre und ein Glas Rotwein“. Sportlich könnte es besser auch kaum laufen. Leverkusen überwintert in allen drei Wettbewerben.

Auch Trainer Sami Hyypiä war zufrieden. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Bei den vielen Chancen war das 1:0 noch zu wenig“, sagte der Finne und Matchwinner Toprak ergänzte mit Blick auf das 0:5-Debakel gegen Manchester vor zwei Wochen, dass die Mannschaft danach „enger zusammengerückt“ sei.

Hyypiä vertraute der gleichen Startelf wie beim 1:0 am vergangenen Samstag im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund. Und Bayer hatte gleich die ersten großen Chancen des Spiels. In der elften Minute setzte Gonzalo Castro einen Freistoß aus 20 Metern an den Pfosten. Kurz darauf verpasste Kapitän Simon Rolfes mit einem Kopfball aus drei Metern die Führung (23.).

Emre Can ist nach der dritten Gelben Karte für ein Spiel gesperrt

Leichtes Spiel hatten die Rheinländer aber keineswegs. Die Leverkusener besaßen zwar die größeren Spielanteile, waren aber lange Zeit vor dem Tor des Tabellensechsten der Primera Division nicht zwingend genug. Angesichts der Konstellation, dass bei einer Niederlage von Donezk auch ein Unentschieden zum Weiterkommen gereicht hätte, wollte die Hyypiä-Elf nicht zu viel riskieren. Erschwerend kam hinzu, dass sich die beiden Mittelfeld-Kämpfer Lars Bender und Rolfes nach frühen Gelben Karten nicht mehr viel erlauben durften.

So eröffnete Bayer den Spaniern, die bereits vor dem Spiel als abgeschlagenes Schlusslicht ausgeschieden waren, immer wieder Konterchancen. Insbesondere Antoine Griezmann war als Alleinunterhalter in der Offensive stets gefährlich und leitete auch kurz vor dem Pausenpfiff die beste Gelegenheit der Gastgeber ein, als Carlos Vela an der Hereingabe des Franzosen knapp vorbeirutschte.

Zur zweiten Halbzeit verstärkte Hyypiä die Offensive und brachte Robbie Kruse für den glücklosen Jens Hegeler, dem im Hinspiel noch der 2:1-Siegtreffer in der Schlussminute gelungen war. Der eingewechselte Australier leitete auch gleich die nächste Großchance mit einer Flanke auf Stefan Kießling ein, dessen Kopfball aber Enaut Zubikarai parierte (49.).

Bei der anschließenden Ecke von Gonzalo Castro war es dann aber doch passiert. Verteidiger Ömer Toprak stand goldrichtig und beförderte den Ball aus kurzer Entfernung ins Tor. Mit einem türkischen Freudentanz feierte er seinen zweiter Europapokaltreffer. Kurz darauf hatten Castro (57.), Kießling (61.) und Heung-Min Son (72.) weitere gute Chancen, um für Beruhigung in der Leverkusener Chefetage zu sorgen.

Wenn es in der Champions League im Februar nächsten Jahres weitergeht, ist Emre Can nicht dabei. Die Bayern-Leihgabe sah die dritte Gelbe Karte und ist damit für ein Spiel gesperrt.