Die Europäische Fußball-Union (UEFA) entscheidet bei der Sitzung ihres Exekutivkomitees am Mittwoch über die Fortsetzung der Europacup-Wettbewerbe und die Ansetzung der Länderspiele im Herbst.

Frankfurt/Main - DFB-Vize Rainer Koch und seinen UEFA-Kollegen drohen eckige Augen. Eine dreistündige Videokonferenz hat das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für den Mittwoch angesetzt, um die mit Spannung erwartete Entscheidung über die Fortsetzung der Champions League und der Europa League zu fällen. Doch nicht nur die Formate, die Termine und die Spielorte für den Europacup müssen festgelegt werden. Es geht auch um die Länderspiele im Herbst sowie die Fragezeichen hinter einigen EM-Spielorten.

 

Lesen Sie hier: Flitzer stört Geisterspiel und will ein Foto mit Messi

Schon im Vorfeld des virtuellen Treffens, das am Donnerstag mit einer zweistündigen Beratung zu weiteren wichtigen Themen wie der Klub-Lizenzierung und dem Financial Fairplay fortgesetzt wird, ist ein Teil der Pläne durchgesickert. So soll sich Lissabon bei der Austragung des Finalturniers in der Königsklasse gegen Frankfurt durchgesetzt haben. Der Sieger der Europa League wird dagegen wohl in Nordrhein-Westfalen gekürt. Beide Turniere sollen im August im K.o.-System (jeweils ohne Rückspiel) über die Bühne gehen, das Endspiel der Champions ist für den 23. August anvisiert.

Eigentlich waren die Finals der beiden Wettbewerbe nach Istanbul (Champions League) und Danzig (Europa League) vergeben worden, die Corona-Pandemie durchkreuzte aber die UEFA-Pläne. Besonders interessiert an den neuen Absichten sind neben dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Bundesligisten RB Leipzig, Bayern München (beide Champions League) sowie Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt (alle Europa League). RB steht bereits im Viertelfinale, für Bayern ist die Hürde nach dem klaren Sieg im Achtelfinal-Hinspiel beim FC Chelsea (3:0) nicht mehr allzu hoch.

Nations League auf der Kippe

Für beide Bundesligisten sind allerdings nicht nur das Format und der Termin wichtig. Es geht auch darum, mit welchem Kader sie antreten dürfen. Es muss geklärt werden, ob Neuzugänge schon oder Abgänge noch auflaufen können. Interessant wird das vor allem beim Blick auf die Nationalspieler Timo Werner (möglicher Abgang aus Leipzig) und Leroy Sane (möglicher Zugang für die Bayern).

„Es wäre für alle ein Erlebnis, wenn man mit den Spielern, mit denen man vorher Erfolge gefeiert hat, auch die Champions League zu Ende spielen kann“, sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann zuletzt und machte sich für eine Regelung wie bei einer „Nationalmannschafts-Abstellung“ stark.

Um die Ansetzungen für die Nationalmannschaften im Hinblick auf die Play-offs zur EM und der Nations League wird es am Mittwoch auch gehen. So stehen die Spiele der deutschen Auswahl in der Nations League gegen Spanien (3. September) und in der Schweiz (6. September) auf der Kippe. Sie könnten im Oktober und November nachgeholt werden.

Weitere Anpassungen vonnöten

Die Verschiebung könnte beschlossen werden, um den Profis eine Pause zu gönnen. Von der Terminplanung der UEFA hängt schließlich auch der Start in die kommende Saison ab. So soll es Szenarien geben, wonach die Teilnehmer an den Finalturnieren erst Anfang Oktober in die neue Bundesliga-Spielzeit einsteigen. Eine andere Option wäre es, die Saison nicht am 11. September, sondern erst Ende September zu beginnen.

Die Europacup-Spielzeit 2020/21 dürfte mit den Qualifikationsrunden frühestens Ende Juli starten. Auch da muss es Anpassungen des Formats geben, um die Partien über Bühne zu bringen. 

Welche Begegnungen an welchen Spielorten ausgetragen werden, ist die Frage mit Blick auf die ins kommende Jahr verschobene paneuropäische EM-Endrunde. Eine Änderung des Turnierverlaufs könnte möglich werden, da einige Gastgeber-Städte möglicherweise ausfallen. Die Stadt München, wo die DFB-Elf in der Vorrunde auf Frankreich, Portugal und einen noch nicht qualifizierten Play-off-Sieger treffen soll, hat bereits auch für 2021 ihre Bereitschaft offiziell bestätigt.