Die Prêt-à-Porter-Schauen in Paris steuern auf ihren Höhepunkt zu, entsprechend hoch ist die Promidichte. Bei Louis Vuitton sitzt Fürstin Charlène in der ersten Reihe, ihre Nichte Pauline Ducruet besucht das Valentino-Défilée.

Die Prêt-à-Porter-Schauen in Paris steuern auf ihren Höhepunkt zu, entsprechend hoch ist die Promidichte. Bei Louis Vuitton sitzt Fürstin Charlène in der ersten Reihe, ihre Nichte Pauline Ducruet besucht das Valentino-Défilée.

 

Paris - Mit einem leisen, doch gekonnten Debüt bei Louis Vuitton hat der Designer Nicolas Ghesquière in Paris die Modewelt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wohl keine Schau der Prêt-à-Porter-Präsentationen für Herbst und Winter 2014/15 war mit höheren Erwartungen aufgeladen als diese Schau vom Mittwoch.

Entsprechend illuster war auch das Gäste-Defilée: In der Front Row saßen Catherine Deneuve mit ihrer Tochter Chiara Mastroianni und - eine ganz besondere Ehre für Ghesquière - Charlène von Monaco. Die Fürstin trug eine knallenge schwarze Röhre, eine Wickeljacke in der gleichen Farbe und hatte die Augen mit rabenschwarzem Kajal betont.

Ghesquière, früherer Balenciaga-Designer, zeigte seine Entwürfe in einem mit sandfarbenem Teppich ausgelegten Glaspavillon in einem Louvre-Hof. Das klare Ambiente verwies auf die Stücke: grafische Linien, die an die späten 60er Jahre erinnerten, geometrische Muster und sportliche Eleganz. Zu schmalen Hosen passten zum Beispiel cremefarbene Rollkragenpullover. Nach der Schau gab es Jubel. Viele äußerten sich begeistert, andere fanden das Ganze aber auch „etwas brav“.

Charlènes Nichte Pauline Ducruet war am Dienstagabend bei der Valentino-Schau zu Gast. Die Tochter von Prinzessin Stéphanie studiert in Paris. Und noch eine andere Vertreterin des europäischen Adels ließ sich blicken: Elisabeth von Thurn und Taxis, die Tochter von Fürstin Gloria.

Lagerfelds Chanel-Schau im Supermarkt-Look

Bei Karl Lagerfelds Chanel-Schau fand sich das Publikum in einer bunten Einkaufswelt wieder - mit einer Bauabteilung, die Chanel-Fußmatten und -Staubwedel anbot, Gemüseständen, Coco-Cookies (eine Anspielung auf Coco Chanel), Keksen, Bonbons oder Kaffee.

Die Models kamen zwischen den Regalen hervor, gewandet in einen superjung wirkenden alltagstauglichen Schichtenlook - mit übergroßen, breit taillierten Tweedmänteln in Pastelltönen, glitzernden Sneakers und Kleidern über Silberjeansröhren. Ihre Haare waren mit langen Bändern lose zusammengebunden. Sie trugen riesige Sonnenbrillen mit Tweedmuster am Rand, und ihre Chanel-Taschen glichen Edel-Einkaufskörben oder den als „Hackenporsche“ verhöhnten Einkaufsrollern älterer Damen.

Die Musik zum Defilee wurde immer wieder durch Supermarktdurchsagen unterbrochen wie: „Die kleine Marine möchte an der Kasse abgeholt werden“. Geschickt verbarg die witzige Attitüde dieser Schau (einige aufwendig bestickte Kleider in Bonbon- oder Kaleidoskop-Farben glichen sogar Faschingskostümen) die piekfeine Anmutung vieler Entwürfe. Es gab bei Mänteln oder Kostümen viele Elemente klassischer Couture: fein gesetzte Knöpfe, schmale eingewebte Silberfäden, ovale Kurzjackenformen und sauber verarbeitete Nähte.

Das rasante Finale der modischen Einkaufstour war allerdings wohl ungeplant: Am Ende stürmten viele Journalisten, Blogger, Einkäufer und auch ein paar der Promi-Gäste von ihren Plätzen, um die Regale leer zu räumen. Meist vergeblich, da die Ordner die ergatterten Teile wieder einsammelten. Andere Gäste ließ diese Parodie auf den Konsumwahn fast sprachlos zurück.