Nachdem am vergangenen Samstag die meisten Kunden vergeblich nach "Charlie Hebdo" suchten, haben die Franzosen noch einmal nachgelegt. Aber nicht jeder Kioskbetreiber hatte Glück.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - 44 Exemplare der jetzt schon legendären "Charlie Hebdo"-Ausgabe mit dem weinenden Mohammed auf dem Titel - Alfred Roller war selbst ein wenig überrascht, dass er von der Süddeutschen Zeitungszentrale (SZZ) so großzügig bedacht wurde. Roller betreibt den Kiosk im Stuttgarter Königsbau, der zentral am Schlossplatz liegt.

 

Gegen 12.30 Uhr hatte der Kioskbetreiber alle seine Exemplare des französischen Satiremagazins verkauft. "Die Nachfrage war groß, viele Leute sind stehengeblieben, als sie die Hefte in der Auslage liegen sahen", so Roller. "Wir wussten nicht, wie viele Exemplare wir vom Grossisten bekommen. Vergangene Woche gab es nur zehn Stück."

Siehe auch: "Charlie Hebdo" wieder in Deutschland

Am vergangenen Samstag waren nicht einmal 5000 Exemplare nach Deutschland geliefert worden. Die Ausgabe mit dem weinenden Propheten war die erste nach den verheerenden Terroranschlägen von Paris. Bei dem Anschlag am 7. Januar waren mehrere Redaktionsmitglieder getötet worden - darunter auch Chefredakteur Stéphane Charbonnier.

Auch bei "k presse + buch" im Stuttgarter Hauptbahnhof gab es am Freitag Nachschub. Kein Glück hatte dagegen die Zeitschriftenhandlung "Bon Voyage" am Stuttgarter Flughafen "Wir haben gewartet, aber leider vergeblich." Der Kiosk hatte damit schon zum zweiten Mal Pech: Er war auch am vergangenen Samstag leer ausgegangen.