Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

Dass ausgerechnet der Microsoft-Gründer Bill Gates der kreative Berater von Nadella werden soll, zeugt davon, dass Neuentwicklungen aus eigener Kraft künftig wieder stärker im Mittelpunkt stehen sollen. Die Firma wird aber sehr wahrscheinlich dem Ruf treu bleiben, dass Microsoft eher auf vorhandene Trends aufspringt, als sie selbst zu setzen. Der IT-Gigant hat aber im Gegensatz zu Konkurrenten wie Samsung oder Apple den Vorteil, ein starkes Standbein im Firmengeschäft zu haben. Auf dem Konsumentenmarkt tut sich Microsoft hingegen relativ schwer, wie der zunächst mäßige, erst in jüngster Zeit wachsende Erfolg des Tabletcomputers Surface zeigt. Der Umsatz der von Nokia übernommenen Handyabteilung ist im letzten Geschäftsquartal 2013 um fast ein Drittel gefallen.

 

Doch trotz aller Abgesänge auf den PC ist er aus den Büros nicht wegzudenken. Während der Markt insgesamt schrumpft, sind Microsofts Verkäufe von Desktop-Computern an kommerzielle Kunden in jüngster Zeit sogar gestiegen. Erfolgreich ist Microsoft auch im Bereich des Cloud-Computing. Hier hat sich der Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2012 sogar verdoppelt.

Geschäftskunden beklagen sich zwar über die mangelnde Präsenz und Kompetenz von Microsoft im mobilen Bereich, aber das heißt auch, dass sie ihre Mobilgeräte gerne mit der bestehenden Microsoft-Infrastruktur im Büro verbinden würden – und auf Angebote warten. „Microsoft weist beim Verkauf von Softwareverkäufen an Firmen weiter Wachstumsraten auf – und stemmt sich gegen den Trend der Gewinneinbrüche bei anderen Technologieverkäufern wie IBM“, so analysierte das „Wall Street Journal“ die jüngste Geschäftsentwicklung.

Während etwa der Konkurrent Apple dazu verdammt ist, eine Massenkundschaft zu faszinieren, kann sich Microsoft auch auf einen Markt stützen, auf dem die Trends und Modeerscheinungen weniger kurzatmig sind. Die Börse hat das in jüngster Zeit honoriert. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie von Microsoft stärker zugelegt als die von Apple. Auch angesichts der jüngst einbrechenden Kurse steht Microsoft besser da. Minus 2,5 Prozent im Vergleich zu minus 10,6 Prozent bei Apple, lautet seit Jahresanfang die Bilanz.